Auf einem ehemaligen Schlachtfeld sind neuzeitliche Waffen gefunden worden. Handgranate und Panzerfaust gesprengt.

Oldenrode. Bei Grabungen auf dem Römer-Schlachtfeld zwischen Kalefeld-Oldenrode und Bad Gandersheim im Landkreis Northeim haben Archäologen gefährliche neuzeitliche Waffen ausgebuddelt. Eine Handgranate und eine Panzerfaust, die vermutlich aus dem Zweiten Weltkrieg stammen, seien von Experten gesprengt worden, sagte Kalefelds Bürgermeister Edgar Martin am Donnerstag. Fachleute suchen jetzt nach weiteren möglichen explosiven Gegenständen.

Anders als zunächst befürchtet, müssten die seit Wochen laufenden archäologischen Grabungen nicht komplett eingestellt werden, sagte Martin. Die wissenschaftlichen Arbeiten könnten weitergehen, allerdings sollen Kampfmittelexperten die Grabung begleiten.

Zudem dürften Besucher das Waldstück, in dem sich das historische Schlachtfeld befindet, nur noch auf ausgewiesenen Wegen betreten. Die von ausgebildeten Fachkräften begleiteten Führungen durch das Gelände könnten wie geplant stattfinden.

Auf dem im Jahr 2008 entdeckten Schlachtfeld hatten sich Römer und Germanen etwa um das Jahr 230 nach Christus ein Gefecht geliefert. Archäologen haben bei Grabungen und der Suche mit Metalldetektoren inzwischen weit mehr als 1000 Fundstücke aus dem Boden geholt. Dazu zählen Waffen, Waffenteile und Ausrüstungsgegenstände vonLegionären sowie Münzen. Vereinzelt entdeckten die Forscher auch Waffenteile germanischer Krieger.

Derzeit untersuchen Studenten unter der Leitung des Berliner Archäologen Prof. Michael Meyer das Schlachtfeld. Unter anderem sollten sie eine größere Grabung an einer Stelle vornehmen, an der im vergangenen Jahr Skelett-Teile eines Pferdes oder Maultieres gefunden worden waren. Das Tier war vermutlich in der Schlacht vor knapp 1800 Jahren ums Leben gekommen.