Die zehnjährige Katharina verunglückte an der Steilküste am Kap Arkona und wurde jetzt in ihrem Heimatdorf in der Prignitz beigesetzt.

Plattenburg. Nach dem tragischen Unglück am Kap Arkona ist die kleine Katharina jetzt heimgekehrt und in Plattenburg in einem bunt bemalten Sarg beigesetzt worden. Wochenlang wurde das zehnjährige Mädchen vermisst, nun haben die Angehörigen endlich einen Ort der Trauer.

In einer bewegenden Trauerfeier haben Angehörige von Katharina am Freitag des Mädchens gedacht. Auf Wunsch der Familie hatten nur engste Verwandte und Vertraute Zugang zu der kleinen Feldsteinkirche in ihrem brandenburgischen Heimatort Plattenburg. Kameras und Journalisten hatten keinen Zutritt, Aufnahmen waren nicht erwünscht.

Die zehnjährige Katharina war am 26. Dezember bei einem Spaziergang mit Mutter und Schwester an der Ostsee ums Leben gekommen. Über ihnen hatten sich mehrere tausend Kubikmeter Kreide und Geröll aus der 35 Meter hohen Steilküste gelöst. Die Mutter und die ältere Schwester wurden verletzt. Katharinas Leiche wurde erst Ende Januar nördlich der Unglücksstelle am Küstensaum entdeckt.

Dutzende Kerzen schmückten bereits von außen die Dorfkirche. Der Trauergottesdienst wurde per Lautsprecher nach draußen auf den Vorplatz übertragen. Dort standen etwa 300 Menschen – unter ihnen viele Kinder – der Familie in ihrem Schmerz bei.

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Im winzigen Gottesraum war Katharina in ihrem Sarg aufgebahrt. Das weiße Holz war über und über bunt bemalt: mit Blumen, Herzen und Bäumen. Er trug die Aufschrift „Sie freute sich“ – ein sehr privater Hinweis. Katharina war ein sehr lebensfrohes Mädchen mit Leidenschaft für Ballett und Pferde. Ein Foto erinnerte an die Zehnjährige, die am 11. Januar ihren elften Geburtstag gefeiert hätte. Die Melodie eines Kinderliedes erklang, das sie besonders mochte.

Am nahen Friedhof wurde in einer schlichten Zeremonie Abschied vom Katharina genommen. Unter der Trauergemeinde war auch eine Abordnung aus Kap Arkona, wo das Kind tödlich verunglückte. Putgartens Bürgermeister Ernst Heinemann sagte schlicht: „Wir wollen unserer Anteilnahme zum Ausdruck bringen.“ Wochenlang sei nach dem toten Kind gesucht worden. Jetzt gebe es einen Ort der Trauer für die Familie und Angehörige. Die Putgartener legten ihren Strauß mit roséfarbenen Nelken zu den zahlreichen Blumengebinden und Kränzen an der Grabstelle: „In Gedenken an Katharina“.

Mit Material von dpa