Die Nachfolgerin des Segelschiffs “Alex“, die “Alexander von Humboldt II“, wird am 3. Oktober ihre Jungfernfahrt auf der Nordsee antreten.
Bremen. An zwei starken Kränen ist am Mittwoch der neue Großsegler "Alexander von Humboldt II“ in Bremen ins Wasser gehievt worden. Der 65 Meter lange und 820 Tonnen schwere Schiffsrumpf senkte sich am Nachmittag ganz langsam in die Weser. Seit 2005 liefen die Planungen für die Nachfolgerin der legendären "Alex“ mit den grünen Segeln. Vor einem Jahr war Baubeginn für die Dreimastbark auf der Werft Brenn und Verformtechnik auf dem Gelände der ehemaligen Bremer Vulkan Werft. "Das war ein supergroßes Ereignis“, sagte Wolfgang Arlt, Vorstand der Deutsche Stiftung Sail Training (DSST), nachdem die "Alex“ mit ihrem grünen Anstrich in ihrem nassen Element schwamm.
Die Gesamtkosten für den Bau des traditionellen Großseglers betragen 15 Millionen Euro. Die Summe wird nach Angaben Arlts zum Großteil aus Spenden aufgebracht. Hauptsponsor sei die Sail Training Association Germany mit ihren rund 5000 Mitgliedern. Das neue Schiff hat mit 1350 Quadratmeter Segelfläche rund 350 Quadratmeter mehr als ihre Vorgängerin und wird mit weißen Segeln fahren. "Auch vom Innenleben her ist es moderner geworden. Es gibt Vier-Bett-Kabinen mit jeweils einer Dusche“, sagte Arlt.
Am 3. Oktober soll die neue "Alex“ ihre ersten Fahrten mit Stammbesatzungen in der Nordsee unternehmen. Insgesamt können 79 Leute an Bord mitfahren – 24 Mann Stammbesatzung und 54 Trainees. "Wir sind ein Ausbildungsschiff und haben keine Gäste im klassischen Sinn an Bord“, sagte Arlt. "Es gibt keine Bars und Liegestühle.“ Jeder müsse mit anpacken. Und jeder ab 14 Jahren könne auch auf den 10 bis 14-tägigen Törns mitfahren. Die erste Reise mit Trainees geht Ende Oktober zu den Kanaren. Dort bleibt die "Alex“ mit wechselnden Crews bis zum April. Jährlich werden 30 Törns angeboten. (abendblatt.de/dpa)