Aushängeschilder der 20. Hanse Sail sind die russischen Windjammer “Sedov“ und “Kruisenstern“. 13 Schiffe stammen aus dem 19. Jahrhundert.

Schwerin. Vom Toppsegelschoner „Abel Tasman“ bis zum Zweimastschoner „Zuidersee“: Zur 20. Hanse Sail erwarten die Veranstalter vom 5. bis 8. August in Rostock mehr als 230 Schiffe. Beim Jubiläumsfest dabei sind wieder die größten traditionellen Windjammer der Welt, die „Sedov“ und die „Krusenstern“ aus Russland, wie Hanse-Sail-Cheforganisator Holger Bellgardt am Dienstag in Schwerin sagte. Auch die mehr als 100 Meter lange „Dar Mlodziezy“ aus Gdynia in Polen habe sich angemeldet. 13 Schiffe stammen aus dem 19. Jahrhundert, das älteste ist die „Norden“ aus Lübeck aus dem Jahr 1870. Auf vielen Schiffen kann man mitsegeln. Neben dem Seegebiet vor Warnemünde haben die Veranstalter sechs weitere „Veranstaltungsräume“ ausgewiesen, wo Freunde der Schifffahrt am Sail-Wochenende auf ihre Kosten kommen. Dazu gehören der Marinestützpunkt Hohe Düne, in dem sich ein Nato-Verband mit sechs Schiffen angesagt hat. Im IGA-Park kann man Modellbauern zusehen, an der ehemaligen Neptunwerft locken Segelwettkämpfe. Zu den Höhepunkten des maritimen Festes gehören Bellgardt zufolge eine „Parade der Nationen“ und eine Koggenfahrt mit allen fünf deutschen Nachbauten dieser Hanse-Handelsschiffe. „Aus Schweden erwarten wir die einzige schwedische seegängige Kogge“, sagte Bellgardt. Als musikalische Höhepunkte sind die Rockbands Karat und Puhdys angekündigt.

Im vergangenen Jahr buchten dem Cheforganisator zufolge weniger Firmen ganze Schiffe für Ausfahrten mit ihren Geschäftspartnern. Das habe steuerliche Gründe gehabt. Eine größere Zahl spontaner Mitfahrer habe aber im Endeffekt die Zahlen gerettet. In diesem Jahr dürfte es ähnlich werden. „Die Mitfahrer sind sehr wichtig für die Traditionssegler“, sagte Bellgardt. Die Ausfahrten verschafften den Schiffseignern die nötigen Einnahmen zum Erhalt der Schiffe. Jährlich fahren bei der Hanse Sail 25 000 Menschen mit den Traditionsseglern hinaus auf die Ostsee vor Warnemünde, wie Bellgardt sagte.

Die Hanse Sail verfügt wie in den Jahren zuvor über ein Budget von 1,2 Millionen Euro. Davon kommen 350 000 von der Stadt Rostock, wie es hieß. Kürzungen seien trotz der strengen Sparauflagen für die Stadt bislang nicht im Gespräch, sagte Bellgardt. Vor zwei Jahren habe es allerdings noch 100 000 Euro mehr aus der Stadtkasse gegeben.