Seit Januar treten im Atommülllager Asse immer wieder sogenannte mikroseismische Ereignisse - kleine Gesteinsbewegungen - auf.

Salzgitter. Schon wieder steht das einsturzgefährdete Atommülllager Asse in Niedersachsen in den Schlagzeilen. In dem ehemaligen Salzbergwerk sind nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) seit Januar gehäuft kleine Gesteinsbewegungen, sogenannte mikroseismische Ereignisse, aufgetreten. Zuletzt sei trotz der Stabilisierungsbemühungen des BfS vor einer Woche auf der 490-Meter-Sohle ein mikroseismisches Ereignis durch deutlich wahrnehmbares Knacken registriert worden, sagte ein Sprecher am Donnerstag in Salzgitter auf Anfrage.

Nach Angaben des Amtes ging das laute Knacken auf eine Spannungsentladung mit Rissbildung im Gestein oberhalb des Salzstockes zurück. Das Ereignis habe in einem Bereich stattgefunden, in dem sich seit Januar derartige mikroseismische Ereignisse häuften, erklärte das BfS. Mikroseismische Ereignisse seien in Bergwerken mit unzureichend gefüllten Hohlräumen nicht ungewöhnlich.

Das BfS versucht derzeit, die Bewegung des alten Salzbergwerks durch Stabilisierungsmaßnahmen zu stoppen. Nach Angaben des BfS-Sprechers werden dabei in 80 alten Abbaukammern, die in der Vergangenheit nur unzureichend wieder mit Salz gefüllt wurden, Hohlräume mit Salzbeton geschlossen. In diesen Kammern lagert kein Atommüll. Derzeit gelte das Atommülllager noch bis zum Jahr 2020 als standsicher. Ziel der Stabilisierungsmaßnahmen sei es, die Standsicherheit über das Jahr 2020 hinaus zu erhöhen, sagte der Sprecher. (dapd)