“Jetzt erst recht“, dachte sich Henrik Singmann. Der Psychologie-Student trat kürzlich in die SPD ein - wiederholten Nachrichten von parteiinternen...

Hamburg. "Jetzt erst recht", dachte sich Henrik Singmann. Der Psychologie-Student trat kürzlich in die SPD ein - wiederholten Nachrichten von parteiinternen Streitigkeiten zum Trotz. "Die Sozialdemokraten dürfen sich nicht wegnehmen lassen, wofür sie stehen", sagt der 25-Jährige. Die Linkspartei sei schließlich populistisch und könne "keine passenden Antworten" auf bestehende Probleme geben. Außerdem habe ihn erschreckt, dass die CDU mittlerweile mehr Mitglieder hat als die SPD, die schließlich traditionsreichste Partei Deutschlands ist.

Aber wofür muss die SPD stehen, um SPD zu sein? "Wirtschaftliche Absichten einzelner Firmen dürfen nie über dem Interesse des größten Teils der Bevölkerung, also den Arbeitnehmern, stehen", sagt Singmann. Dass es bei einer derart großen Zielgruppe zu inneren Konflikten komme, könne er zwar verstehen. Die Partei aber zu verlassen, so wie Wolfgang Clement, sei sicher keine Lösung. Ein aktives Amt in der SPD strebt Henrik Singmann allerdings nicht an. Er sagt: "Eine Partei ist nicht mehr als die Summe ihrer Mitglieder. Und ich bin eines davon."