Top-Terrorist Ilyas Kashmiri bei Drohnenangriff getötet. Er soll in die Anschläge von Mumbai 2008 mit mehr als 160 Toten verwickelt gewesen sein.
Dera Ismail Khan. Ein als möglicher Nachfolger von Osama bin Laden eingestufter Extremist in Pakistan ist bei einem US-Drohnenangriff nahe der Grenze zu Afghanistan getötet worden, wie aus Geheimdienstkreisen verlautete. Ilyas Kashmiri wird mit Al-Qaida in Verbindung gebracht und für Anschläge in Pakistan und Indien verantwortlich gemacht. Unter anderem soll er in die Anschläge von Mumbai verwickelt gewesen sein, bei denen 2008 mehr als 160 Menschen getötet wurden.
Der 47-jährige Kashmiri zählte zu den fünf meistgesuchten Extremisten in Pakistan. Er galt als ein möglicher Nachfolger von Al-Qaida-Führer bin Laden, der am 2. Mai von US-Soldaten getötet wurde. Bei dem Drohnenangriff auf ein Haus bei Wana in Süd-Waziristen am Freitagabend kamen insgesamt neun Aufständische ums Leben.
Die militante Gruppierung Harakat-ul-Jihad al-Islami bestätigte den Tod Kashmiris am Sonnabend in einem Fax. Sie kündigte Vergeltung gegen die USA an. Kashmiri war nach Erkenntnissen des US-Außenministeriums der Kommandeur von Harakat-ul-Jihad al-Islami. Die Organisation verübte 2006 einen Selbstmordanschlag gegen das US-Konsulat in Karachi, bei dem vier Menschen getötet wurden.
Bei Kämpfen im Nordosten Pakistans töteten Regierungstruppen nach Angaben der Polizei am Sonnabend 26 Aufständische. Die Extremisten seien aus der Provinz Kunar an der Grenze zu Afghanistan gekommen und hätten im Bezirk Nusrat Darra das Feuer auf die Truppen eröffnet, sagte der Polizeibeamte Bahadur Khan. Regierungssoldaten seien bei den Gefechten nicht ums Leben gekommen.
Seit Tagen kommt es in den Stammesgebieten der Region immer wieder zu schweren Kämpfen, nachdem am Mittwoch rund 400 Aufständische einen Grenzposten im Bezirk Upper Dir angegriffen und 25 Sicherheitskräfte getötet hatten. Nach Angaben von Khan töteten Regierungstruppen seitdem 100 Aufständische und brachten die Lage unter Kontrolle. (dapd)