Man nehme: Eisensulfat und Zyankali. Die Dokumente zeigen, dass der deutsche Geheimdienst schon 1918 zum Entziffern Aspirin benutzte.
Washington/Hamburg. Die Watergate-Quelle „Deep Throat“ ist enttarnt. Die Formel für Coca-Cola praktisch entschlüsselt. Nur wie man unsichtbare Tinte für Spione macht, kam erst jetzt raus. Seit dem Ersten Weltkrieg war es unter Verschluss, jetzt haben die USA das Geheimnis der unsichtbaren Tinte gelüftet: Sechs vertrauliche Dokumente aus den Jahren 1917 und 1918 geben nun Aufschluss über die verschiedenen Möglichkeiten, unsichtbare Tinte herzustellen – eine Technik, die seit der Antike verwendet wurde, um geheime Botschaften am Feind vorbeizuschleusen. Die Dokumente wurden lange als derart sensibel eingestuft, sodass der US-Geheimdienst CIA noch 1976 entschied, sie für weitere Jahrzehnte unter Verschluss zu halten.
Wie die Dokumente zeigen, existieren zahlreiche Rezepte zur Herstellung von unsichtbarer Tinte. Ein Rezept besteht den Papieren zufolge darin, Eisensulfat mit Zyankali oder Reisstärke mit Tinte und Wasser zu mischen. Um die unsichtbare Schrift lesen zu können, kann eine Mischung aus Wasser, Kaliumjodat und Weinsäure verwendet werden. Ein auf Französisch verfasstes Dokument vom Juni 1918 beschreibt das seinerzeit von den Deutschen verwendete Rezept: Eine einfache Mischung auf Aspirinbasis.