Die Terroranschläge auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington jähren sich in diesem Jahr zum zehnten Mal. Fast zehn Jahre suchten die USA nach AL-QAIDA-CHEF Osama Bin Laden, bis sie ihn im Mai dieses Jahres in Pakistan aufspürten und töteten.
Hamburg. Die Terror-Anschläge vom 11. September 2001 haben die Welt verändert. An diesem Tag griffen 19 islamistische Terroristen wichtige Symbole amerikanischer Macht an und töteten rund 3000 Menschen. Vier zivile Boeings mit insgesamt 265 Menschen an Bord wurden am Morgen des 11. September 2001 von den Terroristen gekapert. Ein Flugzeug raste in den Nordturm des World Trade Centers in New York, kurze Zeit später krachte die zweite Maschine in den Südturm. Das dritte Flugzeug zerschellte 34 Minuten später im Westteil des Pentagons in Washington. Offenbar nach einem Kampf im Cockpit stürzte kurz darauf bei Pittsburgh die vierte Maschine auf freiem Feld ab. Mehr als 2750 Menschen wurden unter dem eingestürzten World Trade Center begraben.
Die USA reagierten mit einem Militärschlag gegen Afghanistan. Dort vermuteten sie den mutmaßlichen Drahtzieher: Osama Bin Laden. Mit Unterstützung Großbritanniens stürzten sie Ende 2001 das Taliban-Regime. Danach bestellte der Uno-Sicherheitsrat eine internationale Schutztruppe. Seitdem sind Zehntausende Soldaten aus mehr als 40 Ländern am Hindukusch, doch die Sicherheitslage ist immer noch angespannt. Obwohl viele Staaten ihre Sicherheitsbestimmungen verschärften, verübten Islamisten in zahlreichen Ländern, auch in London und Madrid, verheerende Anschläge. Am 2. Mai 2011 spürte ein US-Sonderkommanda schließlich Bin Laden in seinem Versteck in Pakistan auf. Der Al-Qaida-Chef wurde mit zwei Schüssen in Brust und Kopf liquidiert.
Im Juni dieses Jahres läutete US-Präsident Barack Obama den Rückzug der US-Truppen aus Afghanistan ein. Rund 33.000 US-Soldaten sollen bis zum Sommer kommenden Jahres das Land am Hindukusch verlassen. Für 10.000 Soldaten ist bereits in diesem Jahr mit dem Einsatz in Afghanistan Schluss. Dann werden noch rund 70.000 Soldaten in Afghanistan im Einsatz sein. Allerdings will sich die USA bis 2014 mit allen ihren Kräften dann von dort zurückgezogen haben. Der inzwischen fast zehn Jahre dauernde Krieg kostete bereits mehr als 1500 US-Soldaten das Leben.Hinzu kommen Kosten in Milliardenhöhe. In den USA wächst derweil der Widerstand gegen den Afghanistan-Krieg immer rascher.
Zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001 hat Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) für Sonntag Halbmastbeflaggung an allen öffentlichen Gebäuden der Hansestadt angeordnet. Nach Angaben eines Senatssprechers nimmt Scholz an diesem Tag gemeinsam mit der Zweiten Bürgermeisterin Dorothee Stapelfeldt und Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau (beide SPD) an der Gedenkfeier im Hamburger US-Generalkonsulat teil.
Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) hat die unter seiner Führung getroffene Entscheidung für den Bundeswehreinsatz in Afghanistan verteidigt. „Es war eine notwendige Entscheidung. Ich würde das auch aus heutiger Sicht nicht anders beurteilen“, sagte Schröder. Es habe ein einstimmiges Votum des Weltsicherheitsrates gegeben. „Wenn Deutschland an dieser Stelle eine andere Position eingenommen hätte, wäre das deutsch-amerikanische Verhältnis zerrüttet gewesen, und das zu Recht.
Schröder sagte weiter: „Wenn ich an die Mädchen denke, die jetzt in die Schule gehen können, was früher unter den Taliban nicht möglich war, kann man sagen, es gab eine Rechtfertigung für den Einsatz.“ Er hält es aber für richtig, dass es nun eine Abzugsperspektive für die deutschen Soldaten am Hindukusch gibt. „Entscheidend ist, dass es nicht bis zum Sankt-Nimmerleinstag geht“, sagte er. Die Bundeswehr ist seit Ende 2001 in Afghanistan im Einsatz. Derzeit sind noch etwa 5000 deutsche Soldaten am Hindukusch stationiert. Mit dem Abzug der ersten Bundeswehr-Angehörigen soll Ende des Jahres begonnen werden.