Atomkraftwerke sind als Kaltreserve nicht nötig. Das sagt die Bundesnetzagentur. Furcht vor Blackout oder Stromlücke offenbar unbegründet.
Berlin. Für die kalten Wintermonate In Deutschland wird kein altes Atomkraftwerk als Reserve am Netz bleiben. Die Bundesnetzagentur bestätigte, dass es zunächst ausreichend Steinkohle- und Gaskraftwerke gebe. „Es bleibt uns erspart, ein Kernkraftwerk zu reaktivieren“, sagte Agentur-Chef Matthias Kurth. So habe man etwa mit dem Steinkohlekraftwerk Mannheim oder den Anlagen in Mainz-Wiesbaden Kapazitäten sicherstellen können.
Wegen der Abschaltung der alten deutschen Atomkraftwerke hatten die Netzbetreiber Alarm geschlagen und besonders in Süddeutschland auf einen drohenden Blackout im Winter hingewiesen. Daraufhin wurde die Netzagentur beauftragt, bis September zu prüfen, ob ein Reserve-Akw für die nächsten beiden Winter benötigt wird. Nach Möglichkeit sollten aber fossile Reserven genutzt werden. Kurth hatte daher auf die Reaktivierung solcher Anlagen gedrängt.
Zudem werde mit zwei weiteren Kraftwerkblöcken im Rhein-Neckar-Raum sichergestellt, dass genug Reserveleistung zur Verfügung stünden, betonte die Netzagentur. Damit ist das Aus für alle acht Atom-Meiler endgültig. (dpa/rtr)