CDU-Vizevorsitzende: Energiewende „lässt sich nicht einfach an einer Jahreszahl festmachen“. Schavan räumt Fehler beim Energiekonzept ein
Hamburg. Bundesforschungsministerin Annette Schavan hat vor einem unüberlegten Ausstieg aus der Atomkraft gewarnt. „Wir wollen keinen Überbietungswettbewerb“, sagte die stellvertretende CDU-Vorsitzende dem "Hamburger Abendblatt". „Die Bundesregierung wird ein Konzept vorlegen, das deutlich macht, wie der Umbau der Energieversorgung verantwortungsbewusst gestaltet werden kann.“ Dazu gehöre, die Forschung zu stärken. „Wir brauchen vor allem neue Speichertechnologien und mehr Energieeffizienz. Und wegen der Reaktorsicherheit und des notwendigen Rückbaus von Reaktoren müssen wir auch darauf achten, Kompetenz in der Nuklearforschung zu erhalten.“
Über den Zeitpunkt des Atomausstiegs „werden wir entscheiden, wenn die Ethikkommission ihren Bericht vorgelegt hat“, betonte Schavan. „In dieser Kommission wird mit hoher Kompetenz und Gewissenhaftigkeit alles abgewogen, was zu bedenken ist: Versorgungssicherheit, Sozialverträglichkeit, Eigenständigkeit in der Energieversorgung.“ Eine Entscheidung wie über den Ausstieg aus der Kernenergie lasse sich „nicht einfach an einer Jahreszahl festmachen“, warnte Schavan. „Der Umbau muss am Ende klappen.“
Schavan räumte Fehler beim Energiekonzept der Bundesregierung ein. „Selbstkritisch sage ich: Es ist uns nicht gelungen, die Innovation deutlich zu machen, die in unserem Energiekonzept steckt. Wir haben uns zu sehr konzentriert auf die Laufzeitverlängerung“, sagte sie. „Jetzt konzentrieren wir uns wieder auf die wichtigsten Schritte zum Umbau der Energieversorgung.“