Alle Beteiligten müssten gleich gut über das Bahnhofsprojekt informiert sein. Geißler kritisierte die „Radikalinskis“ unter den Stuttgart-21-Gegnern.
Stuttgart/Berlin. Der Stuttgart-21-Schlichter Heiner Geißler sieht den Ausgang des Stresstests weiter offen. „Die Bahn hat ja auch gar keine offizielle Erklärung über den Stresstest abgegeben“, sagte der ehemalige CDU-Generalsekretär im ZDF-Morgenmagazin. Zudem müsse abgewartet werden, ob die Verkehrsberatungsfirma SMA das Ergebnis auch bestätige. Erst dann sei abzusehen, welche Nachbesserungen erforderlich seien und wie teuer das werde. Die Deutsche Bahn müsse alle Beteiligten rechtzeitig über das Ergebnis des Stresstests informieren, auch das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21, forderte Geißler:
„Wenn die Leute nicht informiert sind, dann wird der Stresstest natürlich auch nicht konsensfähig sein.“ Alle Projektträger hätten sich verpflichtet, „die Verbesserungen für die Infrastruktur der Bahn, die sich aus dem Stresstest ergeben, auch bis zur Inbetriebnahme des Bahnhofes zu realisieren“.
Am Wochenende waren Details aus dem Stresstest für Stuttgart 21 durchgesickert. Demnach soll die Bahn in Computersimulationen nachgewiesen haben, dass der für 4,1 Milliarden Euro geplante Tiefbahnhof 30 Prozent mehr Züge bewältigen kann als der bestehende Kopfbahnhof. Nachbesserungen sollen 40 Millionen Euro kosten.
Geißler kritisierte die gewalttätige Stuttgart-21-Demonstration vom Montag vergangener Woche: „Was nicht geht, dass 80 oder 100 Radikalinskis – so muss ich die leider bezeichnen – nun alle diskreditieren, die für den Bahnhof sind, aber vor allem auch die gegen den Bahnhof sind.“