Der Streit über den milliardenteuren Umbau des Stuttgarter Bahnhofs geht auch nach dem Schlichterspruch weiter. Die Demonstrationen halten an. Alle aktuellen Informationen und Hintergründe bei abendblatt.de.
Zehntausende Menschen protestierten gegen das Milliardenprojekt Stuttgart 21. Bisweilen eskalierte der Protest zu Gewalt, der Polizeieinsatz wird derzeit untersucht. Für Empörung unter den Projektgegnern sorgt die Kostenexplosion. Ursprünglich waren für Stuttgart 21 knapp 2,6 Milliarden Euro eingeplant, mittlerweile geht man von 4,2 Milliarden Euro aus. Der Großteil der Kosten wird von Bahn, Bund und Land getragen. Der Bau ging erst im Februar dieses Jahres los, geplant war ursprünglich bereits 2005. Das Gesamtprojekt soll bis zum Jahr 2019 vollendet sein.
Die Demonstrationen gegen das Bauvorhaben liefen nicht immer glimpflich ab. Ein Demonstrant, der von einem harten Wasserwerferstrahl getroffen wurde, hat sein Augenlicht unwiederbringlich verloren.
Der Schlichterspruch von Heiner Geißler befürwortet den Bau des Tiefbahnhofs - allerdings mit Auflagen. "Stuttgart 21 Plus" heißt das Bauvorhaben in Stuttgarts Innenstadt nun. Ein Stresstest der Bahn soll die Leistungskraft des Bahnhofs vorab prüfen und Änderungen in den Bauplänen für mehr Komfort und Sicherheit sorgen. Die Gegner von Stuttgart 21 sind mit den Ergebnissen der Schlichtungsrunden nicht zufrieden. Sie haben bereits weitere Demonstrationen angekündigt.