Fukushima macht’s möglich: 21 Prozent würden Grün wählen. Aber das größte Vertrauen haben die Bürger in andere Top-Politiker.
Hamburg. Die politischen Folgen der Atomkatastrophe von Fukushima reichen weit in die deutsche Politik: Der Höhenflug der Grünen in den Umfragen halt an. Im wöchentlichen Wahltrend von „Stern“ und RTL, der noch vor den Wahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz erhoben wurde, steigen die Grünen um einen Prozentpunkt auf 21 Prozent. Damit haben sie in den zwei Wochen seit Beginn der Reaktorkatastrophe von Fukushima insgesamt sechs Punkte zugelegt. Wie in der Vorwoche würden sich 33 Prozent der Wähler für die Union, 25 Prozent für die SPD und 5 Prozent für die FDP entscheiden. Die Linke verliert zum zweiten Mal in Folge einen Punkt und fällt auf 8 Prozent. Es ist ihr schlechtester Wert seit Gründung der gesamtdeutschen Partei im Juni 2007.
Zusammen würde ein rot-grünes Bündnis mit 46 Prozent nun acht Punkte vor der schwarz-gelben Koalition liegen (gemeinsam 38 Prozent). Es hätte aber keine Mehrheit der Stimmen.
Unterdessen genießt der SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier bei den Deutschen das größte Vertrauen. Nach dem Politikerranking des „Stern“, in dem die Befragten Punkte auf einer Skala von 0 (kein Vertrauen) bis 100 (sehr hohes Vertrauen) vergeben konnten, kommt Steinmeier mit 56 Zählern auf den ersten Platz. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) büßte hingegen 4 Vertrauenspunkte ein und erreicht mit 55 Zählern Platz zwei.
Größter Gewinner ist Thomas de Maizière (CDU), der vor vier Wochen vom Innen- ins Verteidigungsministerium wechselte. Er gewann 4 Punkte hinzu und belegt mit 52 Punkten den dritten Platz der vertrauenswürdigsten Politiker. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) verbesserte sich um 1 Punkt auf 48 Zähler. Er liegt damit gleichauf mit Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU), die um 2 Punkte auf 48 Zähler fiel.
SPD-Chef Sigmar Gabriel sammelte 44 Punkte, CSU-Chef Horst Seehofer hält sich bei 42 Punkten. Trotz der Erfolge bei den Landtagswahlen ist das Vertrauen der Deutschen in die beiden Grünen-Fraktionschefs Renate Künast und Jürgen Tritten geringer geworden: Künast erreicht nur noch 41 Punkte, Trittin 39 Punkte. Mit 31 Punkten ist Außenminister Guido Westerwelle weiter das Schlusslicht im Ranking. (ryb/dpa/dapd)