Schwule und lesbische Soldaten durften bislang nicht in der amerikanischen Armee dienen. Jetzt wird das entsprechende Gesetz abgeschafft.
Washington. Der amerikanische Senat hat am Sonnabend ein Gesetz aufgehoben, das bekennenden Homosexuellen und Lesben den Militärdienst verbietet . Das Abgeordnetenhaus hatte bereits grünes Licht für eine Rücknahme des seit 1993 geltenden Gesetzes „Don't ask, don't tell“ (Frage nicht, sage nichts) gegeben. Nun haben die Senatoren imit 65 zu 31 Stimmen für die Abschaffung der Richtlinie votiert. Präsident Barack Obama hatte sich für die Aufhebung des Schwulen-Banns eingesetzt.
US-Verteidigungsminister Robert Gates hatte zuvor eine ausführliche Studie vorgestellt, aus der hervorgeht, dass mehr als zwei Drittel der Militärangehörigen keine langfristigen Probleme durch die Zulassung geouteter Schwuler und Lesben erwarten.
Pentagonchef Gates kündigte an, bei der Umsetzung der neuen Regeln behutsam und langsam vorgehen zu wollen. Er sei besorgt, dass es innerhalb ausschließlich männlicher Kampftruppen und Sondereinheiten verbreitet Bedenken gegen geoutete Schwule in den eigenen Reihen gebe. Der Studie zufolge halten 40 bis 60 Prozentdieser Soldaten eine Zulassung für problematisch.
Das stellt nach Auffassung des Pentagonchefs aber kein unüberwindbares Hindernis dar. Alles deute darauf hin, dass sich eine Aufhebung des Schwulen-Verbots nicht negativ auf Moral und Einsatzbereitschaft der Streitkräfte auswirken würde.