Aus den Unterlagen gehe hervor, wie eine amerikanische Spezialeinheit Jagd auf hochrangige Talibankämpfer mache.
Hamburg. Mehr als 90.000 geheime US-Militärberichte über den Krieg in Afghanistan werden nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ im Internet veröffentlicht. Die Akten aus Datenbanken der Streitkräfte sollten auf der Plattform Wikileaks erscheinen. Aus den Unterlagen gehe hervor, wie eine amerikanische Spezialeinheit, die Task Force 373, Jagd auf hochrangige Talibankämpfer mache. Demnach legen die Dokumente auch nahe, dass der pakistanische Geheimdienst der wichtigste ausländische Unterstützer der Aufständischen sei.
Die Londoner Zeitung „Guardian“, die „New York Times“ und der „Spiegel“ hätten das Material vorab zugespielt bekommen. Demnach halten alle drei Medien die US-Berichte für authentisch, das hätte der Abgleich mit unabhängigen Berichten ergeben. Es handele sich vor allem um Meldungen der Truppen aus dem laufenden Gefecht, kurz zusammengefasst und unmittelbar weitergeleitet.
Aus den Berichten geht laut „Spiegel“ hervor, dass die Sicherheitslage im Norden Afghanistans, wo die Bundeswehr stationiert ist, immer bedrohlicher wird. Es gebe aber keine Informationen über Gewaltexzesse deutscher Soldaten.
Ein ganz anderes Bild biete sich aber bei Betrachtung der Aktionen der Task Force 373. „Nun wird öffentlich, was Kommandoeinheiten wie diese Task Force in Afghanistan Nacht für Nacht anrichten – und was dabei schiefläuft, etwa die Tötung von Kindern statt Terroristen“, heißt in dem Vorabbericht des Magazins. Die afghanischen Streitkräfte seien dagegen oft nur hilflose Opfer von Taliban-Anschlägen.