Lüneburg. Ein romantisches Cottage in der Lüneburger Altstadt? Tatsächlich, das gibt es. Drei Traumziele im Hamburger Süden, die sich richtig lohnen.
Dem nasskalten Grau-in-Grau für ein paar Tage entfliehen – auf etlichen Wunschzetteln dürfte diese Idee gerade ganz weit oben stehen. Aber wohin kann es gehen, und welche Ziele liegen für einen Wochenend-Trip nicht allzu weit entfern?
Das Abendblatt hat drei urgemütliche AirBnB-Spots zwischen Hamburg und Lüneburg entdeckt, die sich für eine kurze Auszeit perfekt eignen – je nachdem, ob den Reisenden der Sinn nach entspanntem Stadtbesuch, ruhiger Auszeit auf dem Land oder nach einer Mischung aus beidem ist.
Lüneburg: Romantisches Cottage in der Altstadt ist ein echtes AirBnB-Juwel
Hier können sich Die Gäste können sich wie in ihrem Wunsch-Zuhause fühlen – und erhalten von ihren Gastgebern auf Wunsch auch Insider-Tipps zum Erkunden der Umgebung. Das kann ein Weintasting in Lüneburg sein, eine Fahrradtour über die Dörfer oder ein Spaziergang durch die Natur. Dem Abendblatt haben die Gastgeberinnen verraten, warum sie ihre Lieblingsorte so gern mit ihren Gästen teilen, egal ob diese aus Hamburg, Skandinavien oder Indien anreisen.
Sabine Zaeske vermietet das Obergeschoss eines kleinen Hauses in der Lüneburger Altstadt. In dem 35-Quadratmeter-Zimmer, das mit Holzmöbeln und samtigen Kissen ausgestattet ist, können es sich zwei Gäste urig gemütlich machen. Auch eine Tee-Auswahl steht immer für die Urlauber bereit, denn das Cottage gehört zum Teeladen Samowar Tea & Records.
Die Inhaberin ist nicht nur eine ausgesprochene Freundin der britischen Teekultur. Gemeinsam mit ihrem Mann veranstaltet sie im Erdgeschoss auch regelmäßig Kulturevents. „Das liegt uns sehr am Herzen“, sagt sie. „Und die Gäste haben so die Möglichkeit, gleich selbst an einer Veranstaltung teilzunehmen.“
Gastgeberin bucht auf Reisen selbst gern privat vermietete Apartments
Das unkomplizierte Ankommen an einem neuen Ort schätzt sie auch selbst beim Reisen, zum Beispiel in ihre derzeitigen Lieblingsstadt Porto. „Wir erkunden Städte gern auf eigene Faust. Das ist viel persönlicher, wenn man privat in einem Apartment statt in einem Hotel untergebracht ist“, sagt Sabine Zaeske. „Man hat das Gefühl, eher wie ein ‚Local‘ die Stadt zu erleben. Dieses Gefühl möchten wir auch unseren Gästen vermitteln.“
Die Urlauber, die das Zimmer buchen, kommen oft aus der Region oder aus anderen Ecken in Deutschland. Aber auch aus den USA, Großbritannien, Skandinavien, der Schweiz und Holland haben sich hier schon Reisende eingemietet. Manche bringen ihr Baby mit, andere ihren Hund, und einige kehren auch immer wieder zurück in das romantische Lüneburger Cottage.
„Am schönsten ist es, wenn Gäste mehrfach kommen, und man sich ein bisschen kennenlernen kann“, sagt Sabine Zaeske und berichtet von zwei jungen Frauen, die sich jedes Jahr für ein Freundinnenwochenende hier treffen. „Die ersten Male haben sie an einem Weintasting bei uns teilgenommen, beim letzten Besuch war allerdings eine der beiden schwanger.“ Auch ein Gast aus Korea ist ihr besonders in Erinnerung geblieben. „Er hat mir als Dankeschön einen zauberhaften Taschenspiegel als Gastgeschenk überreicht, weil es ihm so gut bei uns gefallen hat.“
Auf dem Land: ein idyllischer Hof unter Reet
Martina Bleckert hat auf ihren Reetdach-Hof in der Heide einen Ort geschaffen, dessen Atmosphäre entschleunigen und erden soll. Im Haus sorgen verschiedene Lampen für stimmungsvolles Licht, die Wände sind in beruhigenden Farbtönen gestrichen. Aus Wohnzimmer und Schlafzimmer fällt der Blick ins Grüne, und ganz in der Nähe plätschert die Seeve.
Die Eventmanagerin hat in dem Haus in Hanstedt schon Urlauber aus den USA, Indien und Norwegen empfangen. Viele Gäste suchen die Stille in der Heide oder wollen die Umgebung zu Fuß, per Rad oder auf dem Motorrad erkunden, sagt Martina Bleckert. Andere verbinden die ruhige Auszeit mit einem Ausflug nach Hamburg oder Lüneburg. Sie erinnert sich an viele besondere Momente.
Gäste kommen aus Hamburg, Indien, USA oder Skandinavien
„Einmal zauberte ein Gast aus Indien mit unseren Gartenkräutern ein Curry, das wir gemeinsam unter den alten Eichen im Garten genossen haben“, erzählt sie. Ein anderes Mal hätten Urlauber aus Florida das Auswanderermuseum in Hamburg besucht. „Sie sind tatsächlich auf die Spuren ihrer Vorfahren gestoßen.“ Und ein junges Paar aus den Niederlanden habe das Fußbad in der Seeve in sein tägliches Morgenritual eingebaut.
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„Gäste aus aller Welt können hier unvergessliche Moment erleben“, sagt Martina Bleckert. „Für uns als Gastgeber ist es das größte Glück, zu spüren, dass unser Hof nicht nur ein Ferienhaus ist, sondern ein Ort, der die Seele berührt.“
Am Stadtrand von Lüneburg: Zur Ruhe kommen im gemütlichen Holzhaus
Jeanette Fischer wohnt normalerweise selbst in ihrem Holzhaus am Stadtrand von Lüneburg, das sie als ihre Entspannungsoase bezeichnet. Zwischen Feld und Wald findet sie hier zur Ruhe, aber auch die Innenstadt ist mit einem gemütlichen Spaziergang zu erreichen.
Die Gastgeberin ist allerdings selbst gern und oft auf Reisen, derzeit in Griechenland. „Ich verbringe den Winter im warmen Süden im Camper am Meer“, erzählt die Lebenskünstlerin. Deshalb bietet sie das Haus auch als Unterkunft für bis zu zwei Urlauber an. Die kämen oft aus Hamburg oder anderen größeren Städten in Deutschland in die norddeutsche Kleinstadt.
Ihr Haus hat sie mit vielen künstlerischen Details eingerichtet, wie besondere Wandfliesen, Keramikskulpturen und großformatige Wandkunst. Im Inneren sorgen Holzmöbel und Naturmaterialien für eine behagliche Atmosphäre. „Meine sehr individuelle Einrichtung schaffte eine spezielle und einzigartige Note“, sagt Jeanette Fischer. „Das möchte ich gerne mit anderen Menschen teilen.“