Kultur-Knatsch im Hamburger Hafen: Das Millionen-Projekt Deutsches Hafenmuseum erregt weiter den Unmut des Maritimen Museums.

  • Maritimes Museum lehnt Museumsneubau in der Nachbarschaft ab
  • Kommunikation mit der Stiftung Historische Museen Hamburg gestört?
  • Deutsches Hafenmuseum wird mit bis zu 185,5 Millionen Euro vom Bund finanziert

Am Montag wurde mit Klaus Bernhard Staubermann der Gründungsdirektor des im Bau befindlichen Deutschen Hafenmuseums vorgestellt. Jetzt meldet sich als Reaktion darauf erneut das Internationale Maritime Museum zu Wort: „Wir lehnen das Großprojekt ‘Deutsches Hafenmuseum’ grundsätzlich ab. Eine Bemühung um verstärkten Austausch hätten wir von Seiten der Stiftung Historische Museen Hamburg erwartet“, hieß es am Mittwoch auf Abendblattanfrage.

Deutsches Hafenmuseum: Maritimes Museum gibt Stellungnahme ab

Bereits zuvor hatte das Maritime Museum in einer von den Leitern Peter Tamm und Jan Tersteegen unterzeichneten Stellungnahme im Hinblick auf ein möglicherweise sich ergänzendes und nicht konkurrierendes Angebot von zwei Häusern erklärt: „Der Vergleich mit der Elbphilharmonie hinkt, da ein international angesehenes Konzerthaus sicherlich ein viel breiteres Publikum anspricht und mit dem Bau des Konzerthauses eine bestehende Lücke geschlossen wurde. Diese Lücke besteht in der Hamburger Museumslandschaft so nicht.“

Die Stellungnahme ging auch an Hans-Jörg Czech, den Chef der Stiftung Historische Museen, der anlässlich der Vorstellung des ersten Hafenmuseum-Direktors sagte, man arbeite seit Jahren eng mit dem Maritimen Museum zusammen.

Deutsches Hafenmuseum: Stadt hofft auf Eröffnung im Jahr 2029

Das verneint das Maritime Museum ausdrücklich („Die Kommunikation beschränkt sich auf einen unregelmäßigen und seltenen Austausch in Bezug auf Leihverkehr oder den Museumsdienst“), das weitere Vorwürfe gegen die Stiftung erhob. „Wir stellen seit Jahren fest, dass die SHMH Interesse an der Beschäftigung von Mitarbeitern aus unserem Hause hat, so gab es jüngst auch wieder eine Anwerbeansprache“, erklärte das Maritime Museum.

Mit der seit mehr als 14 Jahren andauernden musealen Arbeit habe man „im Team des Maritimen Museums viel Fachwissen erarbeitet und gebündelt“. Das Deutsche Hafenmuseum wird mit bis zu 185,5 Millionen Euro vom Bund finanziert. Die Stadt hofft, dass es 2029 eröffnet wird.