Die Deichtorhallen zeigen vom 16. September an “Paris im Fotobuch“. Das Filmfest Hamburg widmet sich mit neun Filmen Frankreichs Metropole.

Die Hamburger Deichtorhallen und das Filmfest Hamburg holen gemeinsam ein bisschen Pariser Flair von der Seine an die Elbe. Unter dem Titel „Eyes on Paris“ haben sowohl das Haus der Photographie als auch das Filmfestival Hamburg Frankreichs Hauptstadt als Schwerpunkt im Programm. Die Deichtorhallen zeigen vom 16. September an die Ausstellung „Paris im Fotobuch von 1890 bis heute“. Das 19. Filmfest, dessen Beiträge vom 29. September bis zum 8. Oktober über die Leinwand flimmern, bringt „Paris im Film 1938-2007“ in die Kinos der Hansestadt.

Die Ausstellung zeigt in rund 400 Werken, wie Kamerakünstler im 20. Jahrhundert die Stadt gesehen und in ihren Bildern festgehalten haben. Die Metropole sei nicht nur die Stadt der Liebe, sondern auch die der Fotografie, sagte Deichtorhallen-Intendant Dirk Luckow am Donnerstag. Von keiner anderen Stadt gebe es so viele Fotografien. Werke, die Pariser Mythen vom Eiffelturm bis hin zu den Clochards zeigen, gehörten ebenso dazu wie Werke, die den Mythos Paris hinterfragen und konterkarieren. Was alle Künstler der bis zum 8. Januar 2012 dauernden Schau verbindet: die Affinität zum Fotobuch.

Das Filmfest widmet sich in neun Filmen der Seine-Metropole, die in mehr als 7000 Streifen entweder die Hauptrolle gespielt habe oder Bühne für die Handlung gewesen sei. „Fast niemand hat Bilder zu Brüssel oder Helsinki im Kopf, aber fast alle Bilder zu Paris“, sagte Filmfestchef Albert Wiederspiel. „Es gibt nur zwei Städte, die man im Film sofort erkennt: New York und Paris.“ Allenfalls noch Los Angeles gehöre dazu, wenn man den Hollywood-Schriftzug sehe. Paris habe eine „wahnsinnige Kinoszene“, schwärmte Wiederspiel.

+++ Die Preisträger beim Filmfest Hamburg 2010 +++

Mit seiner Retrospektive, die von Klassikern wie „Hotel du Nord“ (1938) über „French Can Can“ (1954) und „Fahrstuhl zum Schafott“ (1958) bis hin zu „Chanson der Liebe“ (2007) reiche, wollen die Festivalveranstalter Paris als „Filmkönigin“ ehren. Eine Auswahl der Festivalbeiträge soll später auch in den Deichtorhallen zu sehen sein. Wiederspiel erinnerte an ein Zitat des Dichters Heinrich Heine, der 1856 in Paris starb: „Wenn der liebe Gott sich im Himmel langweilt, dann öffnet er das Fenster und betrachtet die Boulevards von Paris." (dpa)