Vom 30. September bis zum 9. Oktober laufen 160 Filme jenseits der gängigen Unterhaltung. Auch an die Weltkarriere der Beatles wird erinnert.
Hamburg. Vor 50 Jahren startete die Weltkarriere der Beatles in der Hansestadt, heute erinnert das 18. Hamburger Filmfest mit sechs Filmen an die legendäre Band. Erstmals wird dabei die Polizeidokumentation „Ankunft der Beatles in Hamburg“ von 1966 öffentlich gezeigt. Das Festival beginnt am 30. September mit „Gainsbourg - Der Mann, der die Frauen liebte“ des Franzosen Joann Sfar. „Diese Arbeit ist ein wunderbares Zeitporträt. Sie spiegelt die Entwicklung der Popmusik“, sagte Filmfest-Chef Albert Wiederspiel am Dienstagabend in Hamburg.
Bis zum 9. Oktober laufen in sechs Kinos bei 240 Vorstellungen 160 Leinwandwerke jenseits gängiger Unterhaltung aus 51 Ländern. Neu hinzu gekommene Filmfest-Kinos sind die „Passage“ sowie „B-Movie“ auf St. Pauli für kleinere Streifen. Ein weiterer Schwerpunkt des in elf Themen-Sektionen gegliederten Festivals heißt „Kunst“. So erhält der amerikanische Multimedia-Künstler Julian Schnabel (59, „Schmetterling und Taucherglocke“) den Douglas-Sirk-Preis. In Hamburg wird sein Spielfilm „Miral“ vorgestellt. „Schnabel beweist uns, wie fließend die Grenzen zwischen Kunst, Design und Film mittlerweile sind“, sagte Wiederspiel.
Der Leiter verwies besonders auf die Sektion „Drei Farben Grün“. Sie bietet zehn internationale Dokumentationen zum Thema Umweltschutz. Anlass sei, dass Hamburg im kommenden Jahr den Titel „Umwelthauptstadt Europas“ trägt. Auf der Fachveranstaltung „Greencamp“ werden der Branche neue, kreative Methoden der Finanzierung sozial engagierter, wenig gewinnorientierter Filme präsentiert. Mit dem Fokus „Argentinien Deluxe“ würdigt Wiederspiel außerdem das diesjährige Ehrengastland der Frankfurter Buchmesse Anfang Oktober.
Als Premierengäste kommen unter anderem der schwedische Schriftsteller Henning Mankell sowie die Schauspielerinnen und Schauspieler Iris Berben, Hannelore Hoger, Christiane Hörbiger, Peter Lohmeyer und aus Los Angeles Jürgen Prochnow. Schirmherren der etablierten Kinder- und Jugendreihe „Michel“ sind das Schauspielerehepaar Kai Wiesinger und Chantal de Freitas.
Im Rahmenprogramm des Festivals zeigt die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein 24 Stunden lang non-stop eine Retrospektive mit Förder-Klassikern. Dazu gehören Detlev Bucks „Karniggels“, Hark Bohms „Yasemin“ und Tevik Basers „40 qm Deutschland“. Anlass ist der 30. Geburtstag der Filmförderung. In die dritte Runde geht dieses Jahr auch der Blog unter „ www.filmfestblog.de “ von Studenten der Hamburger privaten Hochschule „die medienakademie“.
Albert Widerspiel eröffnet Festival 2010 mit "Gainsbourg"