In Yokohama wurde die „Kameliendame“ erstmals mit einer neuen Besetzung aufgeführt, in der Silvia Azzoni und Carsten Jung zwei der Hauptrollen übernommen haben.

Dass nicht nur die Ballettbretter die Welt bedeuten können, lernte Carsten bei seinem Auftritt als Karaoke-Sänger.

Silvia Azzoni

Am 19.2. hatte ich in Yokohama, unserem zweiten Tourneeort, meinen ersten großen Auftritt als Marguerite, der Titelrolle der "Kameliendame". Ich hatte die Rolle nie zuvor getanzt, dachte auch nicht, dass ich dafür eine ideale Besetzung bin, weil ich mich zu klein fühlte. Aber jetzt ist es ganz anders: Die Rolle fühlt sich sehr gut an. Ich bin hier eher Schauspielerin als Tänzerin. Ich merke gar nicht, welche Schritte ich tanze, sondern bin ganz in meiner Rolle drin. Das ist ganz anders als bei der "Kleinen Meerjungfrau", dort spüre ich meine Muskeln, die Anspannung im Körper. Nach der "Kameliendame" war ich ganz frisch, hätte das Ballett gleich noch mal tanzen können. Ich habe wirklich jede Minute genossen.

Inzwischen sind wir schon nach Nagoya weitergefahren, wo wir morgen nachmittags und abends die "Kleine Meerjungfrau" tanzen. Wir waren hier schon auf unserer letzten Tournee 2005, aber ehrlich gesagt kann ich mich nicht an den Ort erinnern.

Das wird diesmal anders, denn gestern haben wir Sascha Riabkos Geburtstag gefeiert zu acht waren wir Koreanisches BBQ essen. Dabei war es gar nicht so einfach, ein Lokal zu finden: Zuerst waren wir in einem ziemlich abgewrackten Restaurant, das aussah wie eine chinesische Kantine.

Und dann hatten sie auch noch diese niedrigen Tische, an denen man nur knien kann. Aber dann haben wir doch ein nettes Lokal gefunden auch wenn es mitten im Rotlichtviertel von Nagoya lag. Das war ein kleines Abenteuer…

Carsten Jung

Die "Kameliendame" war auch für mich eine Premiere, denn ich habe zum ersten Mal die Rolle des Monsieur Duval getanzt. Das war eine ganz neue Erfahrung für mich, weil ich eine ältere Person gespielt habe, so ganz anders als der Prinz in der "Kleinen Meerjungfrau". Aber es war gut und die Leute mochten nicht nur meinen Tanzstil, sondern auch meine graumelierten Schläfen, die mir für die Rolle gemacht wurden. Ich muss mir also keine Sorgen machen, nicht mehr gemocht zu werden, wenn ich älter bin…

Nach der Premiere haben wir gefeiert schließlich hatten wir am nächsten Tag frei, weil wir nach Nagoya gefahren sind. Wir sind angeführt von Yuka Oishi in ein ganz traditionelles japanisches Lokal gegangen und haben uns dort durch die ganze Karte gegessen. Nicht dass wir gewusst hätten, was da auf uns zukommt, aber das meiste war lecker. Und die Wirtin war unglaublich nett, sie hat uns sogar am Schluss noch Schokolade von zuhause besorgt, weil wir gerne welche wollten, sie aber nichts im Restaurant hatten.

Anschließend ging es dann in ein Karaoke-Lokal, wo wir einen "Private Room" bekamen und uns ausgiebig im Singen versuchen konnten. Das war natürlich sehr lustig. Und sehr schief aber sonst hätte es ja auch nur halb so viel Spaß gemacht!