Er ist der einzige Musiker unter Tänzern. Anton Barachovsky , Konzertmeister im Philharmonischen Orchester, begleitet das Hamburg Ballett auf seiner Japan-Tournee. Er spielt die Solovioline in John Neumeiers "Die kleine Meerjungfrau" in der heutigen Tokio-Premiere. "Ich habe Japan schon öfter zu Konzert-Gastspielen besucht", erzählt der 35 Jahre alte Musiker. "Aber mit einer Ballettgruppe reise ich zum ersten Mal." Für den Russen aus Nowosibirsk keine fremde Welt. "Ich hatte in der Schule drei Jahre Tanzunterricht und weiß, was ein Exercice ist." Schon als Sechsjähriger trat er als Solist mit den Philharmonikern seiner Heimatstadt auf, kam 1992 nach Hamburg, wo er an der Musikhochschule bei Mark Lubotsky und Kolja Blacher studierte. Ein Stipendium der Juilliard School führte den jungen Geiger nach New York, wo ihn auch Itzhak Perlman unterrichtete.

Musik spielt in seiner Familie die Hauptrolle. Die Eltern üben sie berufsmäßig aus, wie seine Frau Mika. Sie spielt auch Violine und unterrichtet an der Musikhochschule. Tochter Emilia (4) macht erste Versuche, Alexander (2) hört nur zu. "Hamburg ist uns zur zweiten Heimat geworden." Im Herbst wechselt Barachovsky zum Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. "Aber wir behalten hier unsere Wohnung. Hamburg ist für mich die perfekte Stadt."