Hamburg. Hamburger Senatskommission macht Weg frei für bezahlbaren Wohnraum auf der Großen Freiheit. Was über das Bauprojekt bekannt ist.

Zwischen Clubs, Bars und Touristen-Trubel wird es auf der bekannten Partymeile Große Freiheit auf St. Pauli bald ein Wohnheim für Auszubildende aus Hamburger öffentlichen Unternehmen geben. „Bezahlbarer Wohnraum ist gerade für Nachwuchskräfte knapp – deshalb ist Hamburgs erstes Azubi-Wohnheim für die Stadtwirtschaft eine große Chance, im Kampf um die besten Köpfe gut punkten zu können“, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD).

Gebaut werden solle das Wohnheim auf einem freien, städtischen Liegenschaftsgrundstück in der Nachbarschaft der St. Pauli-Traditionsclubs Gruenspan und Indra. Dies sei „ein toller Ort“ für Hamburg und St. Pauli insgesamt, so Dressel. In Einzelapartments und Vierer-Wohngemeinschaften sollen hier bis zu 150 Bewohnerinnen und Bewohner einziehen können.

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Das Wohnheim planen, bauen und betreiben solle, im Auftrag der Finanzbehörde, nun die Immobilientochter der Hochbahn, die Hanseatische Siedlungs-Gesellschaft (HSG). Der Bau solle voraussichtlich 2026 beginnen, und man gehe aktuell von Baukosten in einer Größenordnung von bis zu 20 Millionen Euro aus, so die Hamburger Finanzbehörde. Für die zukünftigen Mieterinnen und Mieter soll die Kaltmiete für die Wohngemeinschaften bei 237 Euro liegen und in den Einzelapartments bei 258 Euro.

Gerade für junge Menschen, die in Hamburg studieren oder eine Ausbildung machen und kein hohes Einkommen haben, ist die Wohnungssuche schwierig. Möblierte Einzelappartements können je nach Wohnlage und Ausstattung sogar mehrere Hundert Euro pro Quadratmeter kosten – leisten können sich das die wenigsten Studierenden und Azubis.

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Im vergangenen Jahr wurden mehrere Wohnheim-Projekte mit geplanten, bezahlbaren Mieten in Hamburg initiiert oder umgesetzt. Die Hamburger Sparkasse (Haspa) feierte zu Beginn des Jahres das Richtfest ihres eigenen Azubi-Wohnheims. In dem von der Stadt geförderten Neubau sind 70 Appartements für insgesamt 144 Bewohnerinnen und Bewohner entstanden. Für die bis zu 65 Quadratmeter großen Einheiten, die für zwei bis drei Personen ausgelegt sind, fällt eine Grundmiete pro Kopf von 235 Euro im Monat an, plus Nebenkosten.

Auch das Hamburger Bauunternehmen Otto Wulff gab im Frühjahr 2024 bekannt, 165 Wohnungen für die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bauen zu wollen. Fehlender Wohnraum und hohe Wohnkosten würden Ausbildungs-Interessentinnen und -Interessenten abschrecken und somit den Fachkräftemangel begünstigen. Sie sollen, so erhoffte sich Unternehmer Stefan Wulff, Ende 2026 bezugsfertig sein.