Hamburg. 1949 wurde der Versandhändler in Hamburg gegründet. Zum Geburtstag gibt es eine Ausstellung im Museum der Arbeit und Rabattaktionen.
Es begann mit 28 Paar Schuhen und einem handgebundenen Katalog: Am 17. August 1949 gründete der Hamburger Kaufmann Werner Otto in Schnelsen seinen Versandhandel. Heute ist Otto der größte deutsche Onlinehändler und Teil des internationalen Konzerns Otto Group.
In 75 Jahren hat sich das Unternehmen vom Versandhändler, dessen Kataloge zeitweise Kultstatus hatten, zur Shopping-Plattform entwickelt. Zum Firmenjubiläum gibt es neben anderen Aktionen von diesem Sonnabend an jeden Tag ein neues Sonderangebot im Onlineshop.
Otto wird 75 – und eröffnet eigenen Pop-up-Shop
„Otto ist nicht nur der Sprung ins digitale Zeitalter gelungen. Wir gestalten den Onlinehandel in Deutschland maßgeblich mit und setzen dabei konsequent auf neue Technologien wie künstliche Intelligenz, um weiterhin zukunftsfähig zu sein“, sagt Marc Opelt, Vorsitzender des Bereichsvorstands bei Otto.
In Bezug auf die Konkurrenz aus Asien richtet er allerdings auch mahnende Worte an die Politik. Es gebe Anbieter auf neuen Marktplätzen, die sich nicht an grundlegende Regeln fairen Wettbewerbs hielten, so der Chef der größten Einzelgesellschaft der Otto Group gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. „Wir wünschen uns von der Politik und den Kontrollbehörden wie dem Zoll, diese Geschäftsmodelle stärker in den Blick zu nehmen.“
Solche Probleme gab es in der Anfangszeit nicht. Die Konsumlust der Deutschen war in den Nachkriegsjahren groß. Das Otto-Geschäftsmodell florierte. Der Otto-Katalog, zu Spitzenzeiten 1000 Seiten dick und mit Topmodels wie Claudia Schiffer und Heidi Klum auf dem Cover, lag in den meisten Haushalten. Otto überlebte Konkurrenten wie Neckermann und Quelle. Als der Hauptkatalog 2018 zum letzten Mal erschien, sorgte das republikweit für Schlagzeilen.
„Otto, find‘ ich gut“: Der bekannte Werbeslogan stammt aus der Ägide von Gründersohn Michael Otto, der 1981 den Vorstandsvorsitz übernahm. Er bekannte sich als Firmenchef zum Umweltschutz und eröffnete 1995 einen Onlineshop. Schon zuvor entstanden rund um den Versandhändler weitere Gesellschaften wie der Paketdienst Hermes und die Hanseatic Bank. Heute gehören mehr als 200 Unternehmen zum Firmenimperium der Otto Group, darunter der Online-Modehändler About You, die US-Möbelkette Crate and Barrel, das Modeunternehmen Bonprix und die Warenhäuser von Manufactum.
Otto find‘ ich gut: Katalog mit 1000 Seiten und 60.000 Artikeln
Im zurückliegenden Geschäftsjahr erzielt die Gruppe mit 38.000 Beschäftigten in mehr als 30 Ländern einen Umsatz von 15 Milliarden Euro und verbuchte nach vielen erfolgreichen Jahren einen Verlust von 426 Millionen Euro. Wichtigste Tochter der Gruppe ist die Einzelgesellschaft, die otto.de mit zwölf Millionen aktiven Kunden betreibt.
Zum Geburtstag feiert Otto mit zahlreichen Sonderangeboten. Vom 17. August bis Ende Oktober gibt es jeden Tag ein neues Sonderangebot auf otto.de, insgesamt 75 Deals zu stark reduzierten Preisen unter anderem für Handys, Waschmaschinen, Sneaker und Fernsehgeräte.
Außerdem bringt der Händler gemeinsam mit der Sportfirma Adidas einen eigenen Sportschuh auf den Markt. Der Sohle des Sneakers ist im klassischen Otto-Rot, die Ferse ziert die Zahl des Otto-Gründungsjahrs 1949.
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Für die limitierte Schuhserie Otto x adidas eröffnet der Onlinehändler sogar einen eigenen, temporären Laden. Vom 27. bis 29. September können Kundinnen und Kunden die Sneaker in der Europa Passage in der Hamburger Innenstadt anprobieren. Kampagnen-Testimonial ist Komiker und Comiczeichner Otto Waalkes. Auch Lena Gercke, Model und Unternehmerin, hat eine Kollektion ihrer Marke LeGer zum Jubiläum kreiert.
Otto wird 75: Sneaker, Pop-up-Shop, Ausstellung, Rabatte
Alle, die es genau wissen wollen, sollten vom 4. September an einen Besuch im Museum der Arbeit in Barmbek einplanen. Die Ausstellung „Dein Paket ist da“ erkundet das Phänomen Versandhandel seit den Anfängen vor etwa 150 Jahren. Otto unterstützt die Schau, die bis zum 28. April 2025 zu sehen ist, unter anderem mit Exponaten aus der Firmengeschichte.