Hamburg. Filiale an der Hoheluftchaussee ist nach Umbau wieder offen. Im Sommer soll auch autonomes Einkaufen möglich sein. Wie es funktioniert.

Reingehen, einpacken, rausgehen: So könnte das Einkaufen der Zukunft schon bald funktionieren. Diverse Handelsketten experimentieren derzeit mit autonomen Lösungen, bei denen sich die Kunden die Kasse im Supermarkt sparen können.

Der Lebensmittelkonzern Rewe startet jetzt in Hamburg einen Testlauf für den europaweit größten hybriden Supermarkt, in dem sowohl klassische Bezahlmöglichkeiten als auch kasssenloser Check-Out angeboten werden.

Rewe testet kassenlosen Supermarkt in Hamburg

„Das ist ein Rewe-Testmarkt“, steht auf den Plakaten im Schaufenster der Filiale an der Hoheluftchaussee. Der Markt mit einer Fläche von 1200 Quadratmetern war in den vergangenen neun Wochen umgebaut worden und ist seit Freitag wieder eröffnet. Bis zum Sommer soll außerdem die sogenannte Pick&Go-Technik installiert werden. Das bedeutet, im Verkaufsraum werden zusätzliche Kamera- und Sensortechnologie installiert und getestet. Schon im vergangenen Jahr war in dem Markt ein Test mit unbegleiteten Lieferrobotern gestartet worden.

Der Rewe-Markt an der Hoheluftchaussee ist seit Freitag wieder offen. Jetzt soll das Geschäft Testmarkt für den kassenlosen Einkauf werden.
Der Rewe-Markt an der Hoheluftchaussee ist seit Freitag wieder offen. Jetzt soll das Geschäft Testmarkt für den kassenlosen Einkauf werden. © Genevieve Wood  | Genevieve Wood (FMG)

Die innovative Technologie ist vor allem für den schnellen Einkauf in der Mittagspause oder nach Feierabend eine interessante Lösung. Die Kunden müssen für die Nutzung eine spezielle App installieren, in der man ein Konto erstellen und eine Zahlungsart hinterlegen muss. Im Eingangsbereich wird der QR-Code gescannt, danach kann man den Angaben zufolge die gewünschten Artikel gleich in die Tasche packen und das Geschäft ohne Kassenvorgang verlassen. Kameras erfassen den Einkauf, die Abrechnung erfolgt direkt über die Pick&Go-App.

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Ein heikles Thema ist dabei der Datenschutz. Laut Rewe werden die erfassten Bildaufnahmen datensparsam verarbeitet und dienen ausschließlich dafür, den kassenlosen Einkauf in dem hybriden Markt zu ermöglichen. Demnach erfasst das System ausschließlich Daten, um zu erkennen, welche Produkte entnommen oder zurückgelegt werden. „Es findet weder eine Gesichtserkennung statt, noch kann das System Kunden und Kundinnen nach einem Besuch wiedererkennen“, heißt es.

Rewe experimentiert schon seit Jahren mit neuen hybriden Kassen

Der Lebensmittelhändler experimentiert schon seit mehr als zwei Jahren mit hybriden Testsupermärkten in Köln und Berlin sowie in München. In diesem Jahr sollen je ein Standort mit Pick&Go in Düsseldorf und Hamburg dazukommen.

In Hamburg gibt es seit 2022 den kassenlosen Supermarkt Hoody am Eppendorfer Baum. Dahinter steckt das Start-up Autonomo. Offenbar läuft der Mini-Testmarkt, der Rund-um-die Uhr geöffnet ist. „Hoody ist profitabel“, hatte Mitgründer James Sutherland im Herbst im Abendblatt gesagt. Auch der selbstständige Edeka-Kaufmann Jörg Meyer, der in Hamburg und zwischen Stade und Sylt diverse Supermärkte und Frischecenter betreibt, hatte sich für die Autonomo-Technologie entschieden und sieht weiteres Potenzial in Hamburg.