Drinnen, im großen Rathaussaal, feierten 1000 geladene Gäste den Abschluss der Regionalen Schulentwicklungskonferenzen (RSK). Draußen, vor dem Eingangsportal, stand eine Gruppe von Kritikern der Schulreform Spalier. Ganz in Schwarz, vor sich überlebensgroße Kreuze.
Hamburg. "Wir wollen mit der Mahnwache auf die Opfer der Reform aufmerksam machen", sagt Initiatorin Anna von Treuenfels aus Blankenese
Im Festsaal dankte Bürgermeister Ole von Beust (CDU) beim Senatsempfang allen 2000 Beteiligen der RSK für ihre Mitarbeit, dabei bezog er ausdrücklich auch die Kritiker ein. Die Schulreform sei aber unerlässlich, "damit wir in Hamburg einen Schulfrieden bekommen". Schulsenatorin Christa Goetsch (GAL) kündigte an, dass die Schulbehörde alle RSK-Empfehlungen sichte und noch vor der Sommerpause einen Vorschlag für einen Schulentwicklungsplan vorlegen werde. "Es gibt keinen Masterplan", betonte sie ausdrücklich und lobte nochmals den "einmaligen Beteiligungsprozess". Es gebe inzwischen erste Nachahmer, so auch in Bayern.
Die Stimmung unter den Gästen war gemischt. Teilweise trugen sie den grünen Protestaufkleber der Kritiker, die vor allem die fehlende inhaltliche Diskussion bemängeln. Andere, wie Elternvertreter Erik Sell vom Heisenberg-Gymnasium in Harburg, freute sich über die Einladung "als Wertschätzung für die geleistete Arbeit". "Die Schulen sind zum ersten Mal tiefer ins Gespräch gekommen." Auch der Schulleiter der Haupt- und Realschule Tieloh aus Barmbek, Gerd Gerhard, bewertete den Prozess als Erfolg. "Ich erwarte allerdings, dass jetzt Informationen zur Ausgestaltung der Stadtteilschule kommen." (mik)