Ein Lkw-Fahrer erwischte den 33-jährigen Radler, der mit seiner Uni-Gruppe auf dem Ruschorter Hauptdeich trainierte. Er starb, drei weitere Verletzte.

Hamburg. Es sollte eine Trainingsfahrt für die Vattenfall Cyclassics am 19. August in Hamburg werden, doch für eine Studentengruppe endete die Tour in einem tragischen Unglück. Bei einem missglückten Überholmanöver eines Lkw auf dem Ruschorter Hauptdeich starb am Donnerstagabend ein 33 Jahre alter Radfahrer. Der gleichaltrige Lastwagenfahrer aus Hamburg hatte gegen 18.20 Uhr auf dem Deich im Hamburger Stadtteil Spadenland einen Radfahrer in Richtung Tatenberger Weg überholt, als er laut Polizei übersah, dass eine Gruppe von mehr als 30 Radsportlern vor ihm fuhr. Er erfasste den Sportler mit der linken Fahrzeugseite und schleuderte ihn auf die Fahrbahn. Dabei wurde der Radler getötet und drei weitere Sportler im Alter von 39 und zweimal 42 Jahren verletzt.

"Wir sind in Zweierreihen nebeneinander gefahren, leicht versetzt im Windschatten des jeweiligen Vordermanns“, wird ein Mitglied der Trainingsgruppe in der "Bergedorfer Zeitung" zitiert. Womöglich habe der Lkw-Fahrer die Geschwindigkeit der etwa 30 km/h schnellen Radfahrer unterschätzt. Das Training des Studentenradclubs stehe jedermann offen. Sicherheit sei dabei oberstes Gebot.

Bei den Radfahrern handelt es sich um Mitarbeiter und Studenten der Universität Hamburg. Bei dem Toten handelt es sich um den 33-jährigen Gordian G., der am St.-Pauli-Fischmarkt wohnte. Er war offenbar zum ersten Mal mit der Radsportgruppe der Uni unterwegs. G. erlitt bei dem Unfall so schwere Kopfverletzungen, dass er trotz ärztlicher Versorgung und Reanimationsversuchen noch an der Unfallstelle starb. Weitere drei Teilnehmer wurden leicht verletzt und konnten das Krankenhaus bereits wieder verlassen, sagte ein Sprecher der Hamburger Polizei. Der Ruschorter Deich blieb wegen der Unfallaufnahme bis in die Nacht hinein gesperrt.

Bei dem Fahrer des Iveco-Lkw gab es nach ersten Ermittlungen der Polizei keinen Hinweis auf Alkohol. Der Fahrer erlitt einen Schock und musste seelsorgerisch betreut werden. Ein Radfahrer stand ebenfalls unter Schock, sagte eine Sprecherin der Polizei. Der Lkw-Fahrer sei frontal in die Gruppe gefahren. Die Fahrer trugen Trikots mit der Aufschrift "Radsport Gemeinschaft Uni Hamburg“.

Die Gruppe trifft sich immer donnerstags zum Training, das die Radler auch über den Ruschorter Hauptdeich führt. Dabei sei es schon häufiger zu brenzligen Situationen und Beinaheunfällen gekommen, sagte ein Radler der "Bergedorfer Zeitung". Beim Überholen würden die Autos oft hupen, mitunter auch die geballte Faust zeigen oder die Radler mit der Scheibenwaschanlage nassspritzen. (jel/dpa/dapd)