Hamburg. Schon im September hatte Michael Giss den Posten abgegeben. Jetzt tritt ein neuer Kommandeur seinen Dienst an. Was auf Leonards zukommt.

  • Das Landeskommando der Bundeswehr in Hamburg wurde in den vergangenen Monaten nur kommissarisch durch einen Stellvertreter geführt
  • Seit 25. November ist Kapitän zur See Kurt Leonards der neue Kommandeur, jetzt macht er seinen Antrittsbesuch im Rathaus
  • Mit Peter Tschentscher spricht der 56-Jährige über die veränderte sicherheitspolitische Weltlage und die künftige zvil-militärische Zusammenarbeit

Vor bald drei Monaten hat Landeskommandeur Michael Giss seinen Posten in der Hansestadt geräumt, um fortan in Baden-Württemberg „Verwendung“ zu finden, wie es im Bundeswehr-Deutsch heißt. Seit Giss Nord gegen Süd getauscht hat, wurde das Hamburger Landeskommando interimsmäßig und kommissarisch von seinem früheren Stellvertreter, Jörn Plischke, geführt. Jetzt wird der Oberstleutnant abgelöst: vom neuen Kommandeur für Hamburg, Kapitän zur See Kurt Leonards. Er hat den Posten offiziell schon am 25. November besetzt. Zuletzt war er beim Marinekommando in Rostock tätig.

Am späten Mittwochnachmittag macht Leonards seinen offiziellen Antrittsbesuch bei Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) im Rathaus. Beim ersten Austausch geht es vorwiegend um die veränderte sicherheitspolitische Lage, den „Operationsplan Deutschland“, mit Schwerpunkt Hamburg, und die künftige Zusammenarbeit.

„Wir werden die hervorragende, vertrauensvolle und zielorientierte Zusammenarbeit der vergangenen Jahre fortführen und als starker Partner in allen Fragen der zivil-militärischen Zusammenarbeit für Hamburg zur Verfügung stehen“, so Kapitän zur See Leonards.

Kapitän Leonards tritt an – Landeskommando Hamburg bekommt neuen Chef

Auf den 56-Jährigen kommt in der Hansestadt einiges zu: Als Kommandeur ist er der erste Ansprechpartner für Bürgerschaft und Senat in Sachen Amts- und Katastrophenhilfe, er betreut einlaufende Marineschiffe aus dem In- und Ausland und gestaltet den Hafengeburtstag mit.

Außerdem ist er hier der Chef mehrerer Hundert Heimatschützer in derzeit drei Kompanien. Auch die Bundeswehrfachschule Hamburg ist dem Landeskommando unterstellt – mit 500 Schülern die größte ihrer Art in ganz Deutschland. Angesichts globaler Krisenherde und steigender Spannungen, aber auch Hamburgs Bedeutung als eine logistische „Drehscheibe“ für die Nato, dürfte es zudem immer wieder militärische Übungen in Hamburg geben, die der Kommandeur verantwortet.

Neuer Landeskommandeur Hamburg; Der Verbandsführer, Kapitän zur See Kurt Leonards, steht auf der Nock bei seinem Truppenbesuch während der Übung Northern Coasts 2024, am 20.09.2024.
Kapitän zur See Kurt Leonards, hier im September, steht auf der Nock bei seinem Truppenbesuch während der Übung Northern Coasts 2024. Jetzt wird Leonards Landeskommandeur in Hamburg. © Bundeswehr | Nico Theska

Neuer Kommandeur in Hamburg war zuvor in Mürwik und Rostock eingesetzt

Leonards begann seine Karriere in der Bundeswehr im Jahr 1987 auf dem Zerstörer „Schleswig-Holstein“. Im Folgenden studierte er an der Bundeswehr Universität München Berufs- und Wirtschaftspädagogik. Er war seitdem auf diversen Schiffen eingesetzt, unter anderem als Kommandant auf den Fregatten „Niedersachsen“ und „Köln“.

Zuletzt war Leonards als Leiter Lehre in der Marineschule Mürwik und als Gruppenleiter beim Marinekommando, der höchsten Instanz der Deutschen Marine, in Rostock tätig. Mit Hamburgs Lage als Stadt am Wasser dürfte der neue Kommandeur also reichlich zufrieden sein.

Bundeswehr in Hamburg: Das ist das Landeskommando

Auch Leonards Vorgänger, Michael Giss, war Kapitän zur See. Er hatte seinen Posten im Landeskommando Hamburg Anfang September nach sechs Jahren abgegeben. Schon seit dem 16. September wird er als Kommandeur im Landeskommando Baden-Württemberg, Dienstsitz ist Stuttgart, verwendet.

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Das Landeskommando Hamburg ist das Bindeglied zwischen der Bundeswehr und der Stadt Hamburg und zuständig für die zivil-militärische Zusammenarbeit. Die Heimatschutzkompanien (Reservisten) kommen in Friedenszeiten unter anderem bei Naturkatastrophen oder anderen Ausnahmesituationen zum Einsatz, beispielsweise während der Corona-Pandemie.