Hamburg. Schneller von Bergedorf nach Poppenbüttel dank Express-Buslinie. Hochbahn erwartet drei Millionen Fahrgäste. Ab wann die Busse fahren.
- Neue Express-Buslinie für den Hamburger Osten soll drei Millionen Fahrgäste jährlich befördern.
- Die Hochbahn-Busse der Linie X27 fahren auf 30 Kilometern zwischen Bergedorf und Poppenbüttel.
- Acht neue Haltestellen wurden gebaut und vier bestehende erweitert.
Von Bergedorf über Billstedt und Rahlstedt nach Poppenbüttel: Eine neue Express-Buslinie im Hamburger Verkehrsverbund (HVV) soll die Stadtteile im Osten Hamburgs besser miteinander verbinden. Die Linie X27 werde zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember starten, teilt die Hochbahn AG mit.
Die Busse verkehren auf einer Strecke von 30 Kilometern. Fahrgäste können an 33 Haltestellen, von denen acht gänzlich neu sind, ein- und aussteigen. Unter anderem fahren die Expressbusse die U- und S-Bahn-Stationen in Bergedorf, Billstedt, Berne und Poppenbüttel an. Das neue Angebot soll bei vielen HVV-Kunden für erhebliche Fahrzeitverkürzungen sorgen.
Neue Express-Busse im HVV: Zeitersparnis für den Hamburger Osten
Zunächst fahren die elf Solobusse der neuen Linie zwischen 6 und 20 Uhr. Ab Mai 2025 sind sie von 4 Uhr bis Mitternacht auf Hamburgs Straßen unterwegs. Im Zuge der Angebotserweiterung wird die Hochbahn 50 weitere Fahrerinnen und Fahrer einstellen.
Die X27-Busse werden im 20-Minuten-Takt halten, perspektivisch sei je nach Nachfrage und Finanzlage auch ein Zehn-Minuten-Takt denkbar, sagt Hochbahn-Chef Robert Henrich. Er rechnet damit, dass die X27 eine „sehr aufkommensstarke“ Linie werde. Das Verkehrsunternehmen geht von drei Millionen Fahrgästen jährlich aus. Zum Vergleich: Mit der Expressbus-Linie X22 zwischen Hagenbecks Tierpark und Jenfeld-Zentrum sind jährlich 3,4 Millionen Menschen unterwegs.
X27 im Hamburger Osten: einige Haltestellen noch nicht fertig
„Enorme Reisezeitverkürzungen“ verspricht Henrich beispielsweise zwischen Bergedorf und Billstedt. Für diese Strecke benötigen die X27-Busse nur noch 21 Minuten (bisher 31 Minuten Reisezeit). Ebenfalls um zehn Minuten verkürzt sich die Fahrt von Billstedt bis Rahlstedt, von 36 auf 26 Minuten. Sogar etwas mehr als zehn Minuten Zeitersparnis gebe es für Fahrgäste zwischen Rahlstedt und Poppenbüttel.
Wenn die Expressbusse vom 15. Dezember an auf der Strecke rollen, werden noch nicht alle der neuen und für die Linie X27 erweiterten Haltestellen vollständig fertiggestellt sein, kündigt Hochbahn-Chef Robert Henrich an. Einige Haltestellen würden nachträglich komplettiert und sukzessive in Betrieb genommen: Krusestraße in Bergedorf, Schierenberg in Berne sowie Kritenbarg und Grotenbleken in Poppenbüttel.
Drei Millionen Fahrgäste jährlich: Verkehrssenator schwärmt von neuer Express-Buslinie
Weil die S- und U-Bahnlinien allesamt auf die City beziehungsweise den Hauptbahnhof als Schnellbahn-Knotenpunkt ausgerichtet sind, mangelt es abseits des Stadtzentrums an tangentialen Verbindungen. Diese Lücke sollen die Express-Buslinien schließen. Die Hochbahn unterhält mit der X27 zukünftig sechs Express-Buslinien im Stadtgebiet, sechs weitere werden von den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein (VHH) betrieben.
In den Augen von Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) ist die X27 ein Gewinn für den Hamburger Osten: „Auf der Tangente von Bergedorf über Billstedt, Jenfeld, Tonndorf, Rahlstedt und Poppenbüttel profitieren ab Fahrplanwechsel 2025 rund drei Millionen Fahrgäste jährlich von schnelleren Fahrzeiten und bequemen Umstiegen zu fünf Schnellbahnhaltestellen entlang der Strecke“, sagt er bei der Vorstellung der neue Linie.
Mehr zum Thema ÖPNV in Hamburg
- Pendler im Süden leiden: „Bis auf Weiteres kein Zugbetrieb“
- Neue Fähre: Nonstop von Landungsbrücken nach Finkenwerder
- U1 fällt auf Norderstedts wichtigster ÖPNV-Strecke bald aus
HVV Hamburg: Senat für Ausweitung des ÖPNV-Angebots
Die Bezirksversammlung Wandsbek hatte diese Einrichtung einer Buslinie im Hamburger Osten bereits 2021 gefordert. Dass die X27 nicht schon eher ihren Dienst aufnehmen konnte, begründet Verkehrssenator Tjarks mit der Corona-Pandemie, die die Angebots-Ausweitung im Busverkehr zeitweilig gebremst habe.
Das verstärkte Bestreben nicht nur der Verkehrsbehörde, sondern des gesamten Senats, jetzt in die Angebotsoffensive zu gehen, ist laut Tjarks auch als Reaktion auf die jüngsten Fahrgastrekorde im HVV zu verstehen. An denen dürfte wiederum das Deutschlandticket keinen unerheblichen Anteil haben.