Hamburg. Von Iris Berben bis Hape Kerkeling, von Cordula Stratmann bis Frank Schätzing: Das Programm ist prominent. Ab wann es Tickets gibt.
Hamburgs Leseratten dürfen sich auf einen spektakulären Herbst freuen: Mit der Elb.lit feiert ab dem 21. September ein Festival Premiere, das über einen Zeitraum von acht Wochen zahlreiche prominente Autorinnen und Autoren in die Stadt bringt. Der Vorverkauf für viele Veranstaltungen beginnt bereits an diesem Freitag um 12 Uhr.
Wenn der Name Elb.lit Assoziationen weckt: Das kommt nicht von ungefähr, ist das neue Festival doch geplant und organisiert von den Machern der Lit.Cologne, dem größten Literaturfestival Europas mit jährlich mehr als 100.000 Besuchern. Es springt damit in diesem Jahr in eine Lücke, die durch den Ausfall des Harbour Front Literaturfestivals entstanden ist. Deren Macher hatten im vergangenen Februar erklärt, nach 15 Jahren eine Pause einlegen zu wollen, um sich „organisatorisch, personell und finanziell“ neu aufzustellen.
Elb.lit: Neues Literaturfestival für Hamburg mit vielen Stars
Deshalb ist nun im Herbst Platz für das Elb.lit, das gleichermaßen mit bekannten Namen wie mit beliebten Veranstaltungsorten locken will. Einer ist das Deutsche Schauspielhaus, für das derzeit drei Lesungen angekündigt sind. Am 24. Oktober (20 Uhr) ist der (nur dem Pseudonym nach französische) Bestsellerautor Jean-Luc Bannalec zu erleben, der mit „Bretonische Sehnsucht“, dem 13. Fall seines Kommissars Dupin, an den äußersten Rand der Bretagne führt. Hier gibt es einen mysteriösen Todesfall, bei dem auch uralte keltische Riten eine wichtige Rolle spielen. Es liest Christian Berkel.
Einen Tag später, am 25. Oktober, lesen im Schauspielhaus Claudia Michelsen, Fabian Hinrichs und Knut Elstermann die laut Pressemitteilung „skurrilsten, herrlichsten und markigsten Künstlereinlassungen von Michelangelo über Van Gogh bis Marina Abramović“. Und am 26. Oktober geht es um den „Spaß an der Sache“, eine Essaysammlung von David Foster Wallace („Unendlicher Spaß“), vorgetragen von Iris Berben und Olli Dittrich. „Das Buch ist ein Denkmal und gehört in jedes Bücherregal“, hieß es dazu im „Literarischen Quartett“, und die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ konstatierte: „Wem die Romane von David Foster Wallace zu lang sind: seine grandiosen Essays als Einstiegsdroge“. Dabei geht es um Tennis und Kreuzfahrten, um Liebe und – natürlich – um Literatur.
Elb.lit: Cordula Stratmann und Bjarne Mädel werden beleidigend
Bereits im Vorverkauf sind zwei weitere Lesungen: So präsentieren zum Festivalauftakt am 21. September (20 Uhr) im Großen Saal der Elbphilharmonie Cordula Stratmann und Bjarne Mädel das Programm „Sie mich auch!“, ein Schlagabtausch zum Thema Beleidigungen. Unter Mithilfe von Arthur Schopenhauer, Dorothy Parker und dem bei diesem Thema natürlich unverzichtbaren Thomas Bernhard geht es um Fragen wie: „Was ist eine gute Beleidigung?“ und „Sollte man grundsätzlich zurückbeleidigen?“ Das dürfte ein überaus vergnüglicher Abend werden – nicht nur für beleidigte Leberwürste.
Am 6. November werden dann in der Laeiszhalle nicht nur die Lachmuskeln, sondern vor allem die Geschmacksnerven gekitzelt. Bestseller-Kochbuchautor Yotam Ottolenghi stellt hier sein neues Buch „Comfort“ vor, das im Herbst erscheint und den Untertitel trägt „Rezepte, die du lieben wirst“. Da verwandelt sich etwa eine Schüssel Pasta zu Orecchiette mit karamellisierten Zwiebeln, Haselnüssen und knusprigem Salbei – lecker! Auch für diese Veranstaltung sind bereits Karten buchbar.
Mit insgesamt etwa 20 Lesungen darf bei Elb.lit gerechnet werden, und noch nicht alle sind angekündigt. Klar ist aber bereits, das unter anderem Hape Kerkeling kommt, der sein neues Buch „Gib mir etwas Zeit“ vorstellt. Zudem wird Theresia Enzensberger mit der Journalistin und Autorin Şeyda Kurt über „Schlafen” sprechen, Enzensbergers auch philosophischen Exkurs über die Nacht und die eigene Schlaflosigkeit. Und mit Frank Schätzing ist dann noch ein weiterer Bestsellerautor im Programm, der einen Elb.lit-Abend bestreitet. Da dürfte wohl sein neuer Roman „Helden“ im Mittelpunkt stehen, der am 16. Oktober erscheint und der zweite Band der Mittelalter-Trilogie „Jacob der Fuchs“ ist.
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EIne Reihe weitere Autorinnen und Autoren werden nach den Sommerferien bekannt gegeben. Karten und Infos finden sich auf der Elb.lit-Website unter elblit.de