Hochbahn-Chef Günter Elste präsentierte am Montag ambitionierte Pläne für Hamburgs Buslinien: Das Ziel ist der vier Minuten Takt.
Hamburg. Die Hamburger Hochbahn (HHA) will die Fahrzeiten auf den meistgenutzten Buslinien der Stadt erheblich beschleunigen - und zwar um 20 Prozent. Das gab Hochbahn-Chef Günter Elste am Montag bei der Bilanz-Präsentation des Unternehmens bekannt. Ansporn dafür sei unter anderem das erneut deutlich gestiegene Fahrgastaufkommen. Das Zauberwort heißt "Busbeschleunigungsprogramm" und soll in den kommenden Jahren auf den Metrobuslinien 5, 6, 7, 20 und 25 angewendet werden.
Dabei sollen Ampeln in Hamburg per GPS geschaltet werden und so den Busverkehr durch "grüne Wellen" beschleunigen. Außerdem geplant: Zusätzliche Busspuren auf Straßen, auf denen es durch hohes Verkehrsaufkommen häufig zu Staus kommt.
Die HHA will so versuchen, die Taktungen zu Stoßzeiten auf vier Minuten zu senken. Für das Busbeschleunigungsprogramm rechnet Hochbahnchef Elste mit einem, so wörtlich, "hohen zweistelligen Millionenbetrag". Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) unterstützt das Vorhaben und bezeichnete es als Alternative zu der vom Vorgängersenat geplanten Stadtbahn, die derzeit nicht zu finanzieren sei. "Stattdessen wollen wir das modernste Bussystem Europas entwickeln", so Horch.
Das Fahrgastaufkommen in Hamburg hat sich Zahlen der Hochbahn zufolge in den vergangenen Jahren jeweils um mehr als zwei Prozent erhöht, an anders genutzten Linien sogar um fünf Prozent. 2010 registrierte das städtische Unternehmen in seinen U-Bahnen und Bussen 414 Millionen Personenbeförderungen. Der Kostendeckungsgrad liegt bei 88,7 Prozent - so hoch wie in keiner anderen deutschen Stadt.