Doppelgelenkbusse sind häufig kaputt. Im Durchschnitt sind vier der 26 Fahrzeuge der Linie 5 in der Werkstatt. Jetzt werden Alternativen geprüft.
Hamburg. Sie sollten die meistbefahrene Buslinie Europas, die Linie 5, entlasten und entpuppen sich jetzt als Flop: Die XXL-Busse sind ständig defekt und stehen zur Reparatur im Depot. Im Durchschnitt sind vier der 26 Fahrzeuge in der Wartung oder Instandhaltung. Damit sind nur 85 Prozent der Doppelgelenkbusse im Einsatz.
"Die Verfügbarkeit ist deutlich geringer als bei Standard-Gelenkbussen oder Solobussen", sagt Hochbahnsprecher Christoph Kreienbaum. Liegt der Ausfall bei gewöhnlichen Bussen bei zehn Prozent, sind es bei den Doppelgelenkbussen 15 Prozent. Der Grund: Es gibt mehr Teile, die kaputtgehen können und verschleißen sowie eine höhere Beanspruchung durch die Kurvenfahrten und Lenkung. Auch die Lebensdauer von etwa zehn Jahren ist bei einem 25 Meter langen XXL-Bus deutlich kürzer als bei herkömmlichen 18-Meter-Bussen, die zwölf bis 13 Jahre halten. Kreienbaum: "Wir sind nicht zufrieden."
+++ Hochbahn ist überrascht von Senatsplänen +++
+++ So sollen Hamburgs Busse schneller werden +++
Die Hochbahn will die XXL-Busse bis 2015/2016 ersetzen. Es werden Gespräche mit Herstellern geführt, dabei stehen verschiedene Konzepte zur Diskussion: Doppelgelenkbusse anderer Hersteller, aber auch einfache Gelenkbusse, die mit rund 20 Metern länger sind als der Standard-Gelenkbus. Dieser Bus müsse allerdings erst noch entwickelt werden. Im Gegensatz zu den XXL-Fahrzeugen bräuchten die langen Standard-Busse keine Sondergenehmigung und seien auch auf anderen Linien einsetzbar.
"Die Kapazität eines 21-Meter-Busses mit anderer Platzaufteilung als der XXL kommt auch an die dortigen 140 Plätze heran", sagt Kreienbaum. 2005, als die XXL-Busse eingeführt worden waren, habe es keine Alternative gegeben.