GAL-Landeschefin: “Es gibt bei uns einige, die für den Sofortausstieg sind, aber die meisten unterstützen den Vorschlag des Bundesvorstandes“.
Hamburg. Der Landesvorstand der GAL ist mehrheitlich für den Kompromiss zum Atomausstieg, der eine stufenweise Abschaltung der Meiler bis 2022 vorsieht. "Es gibt bei uns einige, die für den Sofortausstieg sind, aber die meisten unterstützen den Vorschlag des Bundesvorstandes", sagte GAL-Landeschefin Katharina Fegebank dem Abendblatt. Das von der schwarz-gelben Bundesregierung vorgelegte Ausstiegsszenario sieht die Rücknahme der Laufzeitverlängerung und feste Abschaltzeiten für jedes Atomkraftwerk vor. Die dafür erforderliche Änderung des Atomgesetzes will der Bundesvorstand der Grünen mittragen.
Dagegen wollen die Grünen bei anderen Aspekten der Energiewende noch verhandeln. Das betrifft zum Beispiel den Anteil der erneuerbaren Energien an der künftigen Energieerzeugung und die ungelöste Frage der Endlagerung radioaktiven Mülls.
"Der Atomausstieg ist ein historischer Sieg der Anti-Atom-Bewegung und der Grünen", sagte Fegebank. Mit dem von der Bundesregierung vorgelegten Konzept werde eine "Gezeitenwende" erreicht. Da dürften die Grünen nicht abseits stehen. "Ich habe Angst, dass es uns sonst so geht wie 1990", sagte die GAL-Chefin. Als alle über die Deutsche Einheit sprachen, "redeten die Grünen über das Wetter". Fegebank hielte es für falsch, wenn sich die Grünen auf ihrem Sonderparteitag am 25. Juni in Berlin auf die eigenen Maximalforderungen eines kompletten Ausstiegs bis 2017 einigen würden.