Harburg. Clara-Sophie Groß fordert am 23. Februar Metin Hakverdi (SPD) heraus. Wer ist die junge Frau, die schon mit 20 in die Partei eintrat?
Nach dem Ampel-Aus in Berlin überschlagen sich die politischen Ereignisse nicht nur in der Hauptstadt. Auch in den Städten und Gemeinden ist keine Spur von vorweihnachtlicher Gemütlichkeit. Immerhin will der kurze und winterliche Wahlkampf erst vorbereitet und dann durchgezogen werden.
Kandidatin für Bundestagswahl 2025: Clara-Sophie Groß tritt für die CDU an
Für die Parteien in Hamburg gilt es, nicht nur eine Wahl zum Deutschen Bundestag, sondern auch zur Hamburgischen Bürgerschaft vorzubereiten – diese soll voraussichtlich eine Woche später am 2. März steigen. Viele Augen sind dabei auf die CDU gerichtet, die auch in Harburg mit ehrgeizigen Zielen antritt – und einer ehrgeizigen jungen Frau: Clara-Sophie Groß.
Die CDU-Kreisverbände Harburg und Bergedorf haben die 27-Jährige jüngst zur Wahlkreiskandidatin im Bundestagswahlkampf nominiert. Ihr Wahlkreis umfasst nicht nur die Bezirke Harburg und Bergedorf, sondern auch den Stadtteil Wilhelmsburg im Bezirk Mitte.
Eintritt als 20-Jährige: „Für mich gab es nie eine andere Partei“
Die gebürtige Hamburgerin wohnt zurzeit in Bergedorf und arbeitet als Rechtsreferendarin. Bundestagsluft konnte sie bereits als wissenschaftliche Mitarbeiterin schnuppern, nicht aber als Abgeordnete der CDU. Dort engagiert sie sich bereits seit 2017, auch als Mitglied der Jungen Union. Warum? „Für mich gab es nie eine andere Partei“, so Groß. „Außerdem war es in meinen Augen schon damals die CDU, die die richtigen Weichen für Deutschland gestellt hat.“
Im Hinblick auf die Bundestagswahl zeigt sich Groß entschlossen und optimistisch: „Harburg ist ein echtes Potenzialgebiet. Die Menschen und Unternehmen brennen für ihren Bezirk. Doch dieses Potenzial entwickelt sich nicht von allein. Es braucht für Harburg dringend junge, frische Impulse und eine starke Stimme in Berlin. Dafür stehe ich, dafür werde ich kämpfen.“ Herausforderungen des Bezirks vergleicht sie mit ihrer Leidenschaft zur Musik: Die Musik spiele in Harburg, doch die Klaviatur komme aus Berlin.
„Harburg braucht junge, frische Impulse und eine starke Stimme in Berlin“
Sollte ihr der Einzug in den Bundestag gelingen, möchte sie sich etwa für eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur einsetzen. S-Bahn-Brücken in den Hamburger Süden sowie die A26 müssten stärker ausgebaut werden, betont Groß. Auch mit Mitteln aus dem Bundeshaushalt.
Weiter verfolgt sie eine „vernünftige Steuerung der Migration“. Nachhaltige Integration sei bei einer Überbelastung des Systems nicht mehr leistbar, so die 27-Jährige. Eine neue Wirtschafts- und Energiepolitik stehen ebenfalls auf ihrer Agenda.
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Der Frage nach dem gewünschten Koalitionspartner der CDU weicht Groß gekonnt aus. Ausschließen könne man Bündnisse mit AfD und Linken, auch das BSW sei „äußerst problematisch“. SPD und Grüne hätten zwar beide ihre Vor- und Nachteile, doch festlegen will sie sich nicht. Ohnehin komme es zunächst darauf an, Stimmen zu sammeln.
Bürgerschaftswahl Hamburg: CDU Harburg und Süderelbe setzen auf Erfahrung
Um viele Stimmen geht es auch bei der Bürgerschaftswahl am Samstag, 2. März. Für die CDU treten Birgit Stöver im Wahlkreis 16 „Harburg“ und der Kreisvorsitzende André Trepoll im Wahlkreis 17 „Süderelbe“ an. Zwei erfahrene Politiker, die sich für Bildung und Sicherheit im Bezirk einsetzen möchten.
Für die Wahl hofft Trepoll, Mandate zu verteidigen und das Parteiergebnis zu verbessern. Er fasst zusammen: „Egal ob Harburg, Hamburg oder Berlin: Es ist höchste Zeit, dass sich der politische Wind dreht. Die Menschen sehnen sich nach Veränderung.“ Die Harburger CDU habe sich frühzeitig aufgestellt und gehe nun mit vielen ehrenamtlichen Helfern in das „Hamburger Superwahljahr“.
Kampf um Bundestagsmandat: Clara-Sophie Groß gegen Metin Hakverdi
Dabei ist dann auch Spitzenkandidatin Clara-Sophie Groß. Im Januar und Februar will sie an Infoständen in verschiedenen Teilen Harburgs mit Bürgern ins Gespräch kommen. Ein Spaziergang dürfte der Weg nach Berlin nicht werden.
Das liegt vor allem an Metin Hakverdi (SPD). Nach seinem Erfolg bei der Bundestagswahl 2021 schickt ihn die SPD im Wahlkreis Harburg-Bergedorf erneut ins Rennen. Dessen Ausgang entscheidet sich wohl erst am 23. Februar, dem Tag der Bundestagswahl 2025.