Harburg. Großevent sollte eigentlich im Sommer 2024 stattfinden, Finanzierung war so gut wie gesichert. Doch dann gab es plötzlich Bedenken.

  • Die Nachricht wurde in Harburg mit Freude und Spannung aufgenommen
  • Ein eigenes Straßenfest mit Flohmarkt und Festmeile sollte es 2024 geben
  • Doch die Harburger müssen sich gedulden: Das Großevent muss verschoben werden

Ein Straßenfest für Harburg – mit diesem Plan hat Antonia Marmon, Geschäftsführerin des Harburger Marketing e.V., bei vielen Bürgern, Institutionen und Gewerbetreibenden in Harburg Lust auf eine bunte Meile gemacht. Mit Flohmarkt und Gastro-Ständen, Kultur und Kinderprogramm. Zunächst klaffte eine Finanzierungslücke, die die Frage offen ließ, ob das erste Harburger Straßenfest tatsächlich am geplanten Termin 21./22. September gefeiert werden kann. Jetzt gibt es einen anderen Grund, der dazu führt, dass es in diesem Jahr kein Straßenfest geben wird.

Das Innenstadtfest sollte sich vom Greta- und Herbert-Wehner-Platz über den Schloßmühlendamm bis zur B 73 erstrecken. Mit einem Abstecher zum Sand. Und natürlich kann auch die Lämmertwiete mit ihren Restaurants, Bars und Eisdiele zum Gelingen eines solchen Fests beitragen. Doch daraus wird vorerst nichts: Die Harburger Straßenbaustellen machen der Citymanagerin und der beteiligten Veranstaltungsagentur Ahoi Events einen Strich durch die Rechnung.

Harburger Straßenfest frühestens 2026 an geplantem Standort möglich

„Der Schloßmühlendamm steht für ein Straßenfest in diesem und im nächsten Jahr nicht zur Verfügung“, sagt Marmon. „Die Straße darf bis zum Ende der Bauarbeiten rund um den Harburger Bahnhof nicht gesperrt werden. Deshalb ist frühestens 2026 dort ein Straßenfest möglich.“ Nachdem vor dem Harburger Bahnhof aktuell gerade freie Fahrt herrscht, startet im Juli der dritte von insgesamt neun Bauabschnitten am sogenannten Doppelknoten. Dabei werden die beiden nebeneinander liegenden großen Kreuzungen grundsaniert oder umgebaut und der Harburger ZOB erneuert.

Als Nächstes bekommt die Hannoversche Straße vor dem Phoenix-Center eine Businsel. Im Sommer startet der Abriss des alten Busbahnhofs (ZOB). Mit Beginn der Arbeiten werden alle Buslinien, die normalerweise den ZOB Harburg ansteuern, umgeleitet.

„Wir hätten das Fest sehr gern schon in diesem Jahr gefeiert“

Der zentrale Umsteigepunkt zur S-Bahn und zwischen den Buslinien ist dann die S-Bahn-Haltestelle Harburg Rathaus unweit des geplanten Straßenfestbereichs. Zunächst war die Fertigstellung der neuen Busanlage für Herbst 2025 geplant. Doch damals sollten die Abrissarbeiten im Dezember 2023 erfolgen – der ZOB steht noch. Nach aktuellem Stand könnte die neue Busanlage im Frühjahr 2026 den Betrieb aufnehmen.

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Harburger Straßenfest: Viele Bürger und Unternehmen begeistert

„Wir hätten das Fest sehr gern schon in diesem Jahr gefeiert“, sagt Antonia Marmon. Die Planungen seien auf gutem Weg gewesen: „Wir haben nach dem Abendblatt-Artikel zur Idee eines Straßenfests sehr viel Zuspruch erhalten, von Harburger Unternehmen, ansässigen Geschäftsleuten und vielen Bürgern.

Auch das Bezirksamt hat uns ermuntert, ein solches Fest zu planen. Mit unseren Mitgliedern und anliegenden Unternehmen hatten wir bereits ausgelotet, wer mitmacht. Auch die ersten Gastro-Stände waren an Bord.“

Kein anderer Standort hätte Achse zwischen City und Binnenhafen geschafft

Als die Citymanagerin und ihr Team gerade dabei waren, die Finanzlücke von 40.000 Euro allmählich zu füllen, kam die Absage der Polizei dazwischen und stoppte die Planung. „Wir hatten noch nach einem Ersatzstandort geschaut, aber kein Ersatzstandort hätte die langfristigen Ziele des Festes erreichen können: einen ersten Eindruck einer Achse zwischen City und Binnenhafen zu schaffen. Einen autoarmen Schlossmühlendamm, der in Zukunft durch eine Brücke oder eine Unterführung mit dem Hafen verbunden ist.“

Nun hofft Antonia Marmon, dass es bei der Großbaustelle am Harburger Bahnhof keine großen Verzögerungen geben wird, damit zumindest der Termin 2026 bestehen bleibt. Kurzfristig kann das Team nicht auf mögliche Verzögerungen reagieren. Marmon: „Wir brauchen mindestens ein halbes Jahr Vorlauf, um Stände zu akquirieren und Genehmigungen zu beantragen.“