Harburg. Zur Halbzeit der Ausschreibung gibt es keine Bewerbungen für den neuen Standort im Binnenhafen. Sommersaison 2024 scheint gelaufen.
Ein Beachclub, ein oder zwei Gastroschiffe, vielleicht auch ein Badeschiff: So stellen sich die Harburger Stadtplaner die Entwicklung des östlichsten Kais im Harburger Binnenhafen vor, der Kaikante vom Verkehrshafen am Treidelweg. Der marode Kai wurde für knapp sechs Millionen Euro denkmalschutzgerecht saniert, die Landfläche hergerichtet. Am 1. Dezember startete der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) die Ausschreibung der Beachclubfläche sowie dreier Liegeplätze für Schiffe. Bislang gibt es keine Bewerbung.
Zwar ist es nicht ungewöhnlich, dass potenzielle Interessenten sich mit einem Nutzungskonzept erst zum Ende einer Ausschreibungsfrist bewerben – das Interessenbekundungsverfahren, so die behördliche Bezeichnung, läuft bis zum 29. Februar. Aber bislang gibt es überhaupt nur eine Reaktion bei der zuständigen Ansprechpartnerin: „Die Interessentinnen und Interessenten haben die Möglichkeit, Rückfragen zu stellen. Fragen und Antworten werden auf unserer Homepage „Interessenbekundung am Treidelweg in Hamburg-Harburg“ veröffentlicht. Der LIG hat bisher eine konkrete Rückfrage erhalten und befindet sich aktuell in Klärung mit dem Bezirksamt Harburg“, so eine Sprecherin der Finanzbehörde.
Die Betreiber der beiden Beachclubs, die es bereits im Binnenhafen gab, hatten im Sommer 2023 ihr potenzielles Interesse an der Fläche geäußert, halten sich jetzt jedoch bedeckt: Der Harburger Gastronom und Veranstalter Heiko Hornbacher, der bis 2015 das Strandvergnügen am Veritaskai angeboten hatte, ist derzeit nicht erreichbar. Und die Hamburger Veranstaltungsagentur Belle Etage Public, die einen Sommer lang (2022) mit dem Aloha Ahoi Beach Karibikflair auf der Schloßinsel verbreitete, sagt nur, dass sie derzeit die Ausschreibung prüfe.
Die Ausschreibung hatte nach mehreren Verzögerungen auf sich warten lassen. Zunächst sollten die städtischen Land- und Wasserflächen im zweiten Quartal 2022 angeboten werden, doch die Kaisanierung zog sich länger hin als erwartet. Das jetzt laufende Verfahren ist zeitlich so bemessen, dass in der Sommersaison 2024 am Treidelweg wohl keines der angedachten Freizeitangebote möglich sein wird. Denn frühestens Ende April werden die Flächen vom LIG vergeben.
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Der oder die ausgewählten Betreiber müssen noch einige Vorbereitungen treffen und in den Standort investieren. „Erschließungsleitungen (Wasser, Strom, Telekom) sind von der Pächterin oder dem Pächter herzustellen“, heißt es in der Ausschreibung, Leerrohre seien entlang der Kaimauer vorhanden. Einen Abwasseranschluss gibt es dagegen nicht. Und für jegliche „bauliche Anlage“, etwa eine Theke, ein Lager oder sanitäre Einrichtungen, ist eine Baugenehmigung nötig.
„.Die erfolgreichen Bewerbenden erhalten nach dem Zuschlag maximal vier Monate Zeit, ihr Konzept zu überprüfen und gegebenenfalls im Sinne der Bewerbung weiterzuentwickeln. In dieser Zeit ist – soweit erforderlich – für die gewünschten Nutzungen ein vollständiger Bauantrag und eine vollständige Betriebsbeschreibung einzureichen“, steht im Ausschreibungstext.