Harburg. Förderung wird ausgeweitet: Beachclub kommt ab Sommer 2024. Am Wasser sollen Terrassen und Sitztreppen entstehen.

Im Oktober startet die städtische Entwicklungsgesellschaft steg die dritte Förderperiode für den Harburger Binnenhafen im Rahmen des Programms RISE (Rahmenprogramms Integrierte Stadtteilentwicklung). Dieses Mal liegt der thematische Schwerpunkt auf dem Binnenhafen als wachsender Wohnort. Da Sport- und Freizeitangebote dabei eine wichtige Rolle spielen, wurde das Fördergebiet entlang des Süderelbufers nach Osten über die Bahntrasse hinaus bis zur Pionierinsel erweitert und heißt nun Harburger Binnenhafen/Neuland Nordwest.

Die ersten Projekte im Rahmen der neuen Förderung sind weitgehend geplant oder sogar schon in Arbeit: Am Dampfschiffsweg, der gerade grundsaniert und umgestaltet wird, ist eine Aussichtsplattform mit Steganlage geplant, die Spaziergängern einen freien Blick auf den Überwinterungs- und den Harburger Werfthafen ermöglicht.

Fläche für Harburger Beachclub soll im September ausgeschrieben werden

Am anderen Hafenende, ganz im Westen, ist am Treidelweg eine denkmalschutzgerechte, weitgehend erneuerte Kaimauer entstanden und soll nun mit neuer RISE-Förderung eine attraktive Promenade mit Sitzgelegenheiten und wohl auch Sportangeboten erhalten. Voraussichtlich zum kommenden Sommer könnte dort ein Beachclub eröffnen – die Fläche soll im September ausgeschrieben werden.

Ein Blick vom Karnappwehr auf den Östlichen Bahnhofskanal.
Ein Blick vom Karnappwehr auf den Östlichen Bahnhofskanal. © Hillmer/HA | Angelika Hillmer

Auch die Gestaltung des südlichen Kanalplatzes wird mit der Stadtteilförderung bezuschusst. Hier, direkt vor dem Gebäude von Segel-Raap, ist in einer mehr als einjährigen Bauphase ein Regenwassersammler versenkt worden, der das Straßenwasser auffangen, reinigen und in den Westlichen Bahnhofskanal abführen soll. Über ihm ist eine provisorische Asphaltstraße entstanden. Später soll dort das historische Pflaster neu verlegt werden. Wie auf der nördlichen Straßenseite werden große Treppenstufen, die zum Sitzen einladen, zum – sehr schmalen – südlichen Kanalplatz hinunter führen.

Viele Anwohner engagieren sich schon länger im Hafen

Ein wichtiges Ziel des jetzt startenden Förderprogramms ist die Einbeziehung der Hafenbewohner, der Gebäudeeigentümer und ansässigen Gewerbetreibenden in die Entwicklung ihres Quartiers. Viele von ihnen engagieren sich schon länger im Hafen, etwa die Initiative zur Rettung des Wilden Wäldchens oder die Ehrenamtlichen des Museumshafens, der Geschichts- und der Kulturwerkstatt.

Ein weiteres, aus den älteren RISE-Projekten finanziertes Gremium ist die Begleitgruppe Binnenhafen: In öffentlichen Veranstaltungen präsentiert der Bezirk neue Projekte im Binnenhafen und stellt sich einer Diskussion. Auch hier sind Vertreter von unterschiedlichen Akteuren im Binnenhafen vertreten. Die Begleitgruppe wird nun durch neue Strukturen abgelöst. Anfang 2024 will die steg ein Stadtteilbüro vor Ort einrichten, um dort über die Entwicklungen zu informieren und Ideen zur Mitgestaltung zu sammeln.

Fördergelder haben Entwicklung zu einem attraktiven Stadtquartier unterstützt

Zwei vorangegangene RISE-Gebiete haben im Binnenhafen die Entwicklung zu einem attraktiven Stadtquartier unterstützt. Eines befasste sich von 2010 bis 2015 mit der Harburger Schlossinsel und machte sie – parallel zu den Wohnungsbau-Projekten der Internationalen Bauausstellung – als Wohnort attraktiv. Mit Hilfe dieser Förderung wurden der Gebrüder Cohen Park im Herzen der Insel, die Promenade am Lotsekanal und die Drehbrücke über den Kanal finanziert.

Gastronomien, Events, Straßenfeste und Sportveranstaltungen: Im Binnenhafen schlägt eines der kulturellen Herzen Harburgs.
Gastronomien, Events, Straßenfeste und Sportveranstaltungen: Im Binnenhafen schlägt eines der kulturellen Herzen Harburgs. © Andre Lenthe Fotografie | Andre Lenthe Fotografie

Das zweite RISE-Gebiet namens Harburger Binnenhafen lief zunächst annähernd zeitgleich und schloss sich geografisch südlich an. Es reichte von der Blohmstraße bis zum Schellerdamm. Der Fokus lag hier auf dem Städtebaulichen Denkmalschutz. Zunächst war die Förderung bis 2017 geplant, wurde dann bis Ende 2020 verlängert. Da zwei Projekte zu diesem Zeitpunkt noch ausstanden, schloss sich eine Nachsorgephase bis Ende 2023 an. Eines der Projekte ist die derzeit laufende archäologische Untersuchung des Grundstücks an der Ecke Harburger Schloßstraße/Kanalplatz. Das zweite die Sanierung des nordwestlichen Abschnitts der maroden Kaimauer vom Westlichen Bahnhofskanal am Fuße des alten Brückenwärterhäuschens.