Harburg. Positive Halbzeitbilanz beim Beachclub Aloha Ahoi. Veranstalter möchte im nächsten Jahr wieder einen Beachclub im Binnenhafen eröffnen.

Kinder spielen im Sand und turnen auf türkisfarbenen Sitzkissen herum. Jugendliche messen sich im Beachvolleyball, Erwachsene jeden Alters genießen ihre Drinks in Liegestühlen oder auf Sitzmöbeln aus Europaletten. Seit Anfang Juni zieht es viele Harburger an sonnigen Nachmittagen und Abenden auf die Schlossinsel im Binnenhafen, zum Beachclub Aloha Ahoi Bis Ende September wird der Strandclub auf Zeit die brachliegende Baufläche am Lotsekai beleben. Nach zwei von vier Monaten sagt Projektleiter Dennis Schonvogel: „Wir sind zufrieden mit den Besucherzahlen, sie entsprechen unseren Erwartungen.“

Schonvogel arbeitet für die Event­agentur Belle Etage Public, die im Dezember auf dem benachbarten Lotseplatz den Weihnachtsmarkt Hoho Ahoi gestartet hat. Auch sie war nach Aussage der Agentur gut angenommen worden, wie jetzt auch die Sommervariante auf dem deutlich größeren Areal. Natürlich sei das Besucheraufkommen sehr wetterabhängig, so Schonvogel: „Bei Regen haben wir nicht mehr geöffnet, und bei ungemütlichem Wetter kann es sein, dass nur zwei bis drei Gäste da sind. Das rechnet sich dann natürlich nicht mehr.“

Reduzierte Öffnungszeiten haben nichts mit Personalmangel zu tun

Ebenso hat sich herausgestellt, dass die Kundschaft am Wochenende an den Vormittagen noch nicht reif ist für die (Schloss-)Insel ist. Deshalb werden die Bar- und Gastrocontainer an diesen Tagen nicht mehr um zehn, sondern erst um 13 Uhr geöffnet. Der Montag wurde zum Ruhetag; die Öffnungszeiten von Dienstag bis Freitag sind dagegen unverändert 15 bis 22 Uhr. Anders als sonst oft in der Gastronomie, haben die leicht reduzierten Öffnungszeiten nichts mit Personalmangel zu tun, versichert Schonvogel: „Wir haben viel Glück, denn wir haben genügend Leute, die hier arbeiten.“

Zwar gebe es keine zahlenmäßige Besuchererhebung, doch es stehe fest, dass hauptsächlich Gäste aus Harburg und Umgebung den Strandclub mit Binnenhafen-Panorama aufsuchen. „Es kommen sehr viele Familien zu uns, aber auch ältere Leute. Eigentlich Menschen jeden Alters. Das Publikum ist bunt gemischt, und das freut uns“, so Schonvogel.

Aloha Ahoi und Aloha Hoho – zwei starke Marken für Harburg

Zu den regelmäßigen Beachclub-Gästen zählt auch Mitinitiator Marc Sternberg. Er ist einer von zwei Geschäftsführenden Gesellschaftern der SSC ContainerKultur Hamburg GmbH, die die Verkaufscontainer zur Verfügung stellt. Sternberg wohnt in Buxtehude und kommt mit seinen zwei kleinen Töchtern (ein und vier Jahre) gerne mal zum Beachclub, den er „Harburgs größte Sandkiste“ nennt. Nicht nur als Privatmann, auch aus geschäftlicher Perspektive lobt er den Strandclub-Betrieb der ersten beiden Monate: „Es gab bislang keinen Diebstahl, keinen Einbruch. Und auch die Abstimmung mit dem Bezirk klappt gut.“ Als einzige Nachbesserung habe er bislang zwei Scheinwerfer für die zunehmend dunkler werdenden späten Abendstunden nachrüsten müssen.

Sternberg würde gern mit seinen Kulturcontainern auch im kommenden Jahr einen Beachclub im Binnenhafen aufbauen. „Aloha Ahoi und der Weihnachtsmarkt Hoho Ahoi sind zwei starke Marken für Harburg, zwei Pop-up-Veranstaltungen mit Perspektive“, sagt er. „Dafür, dass wir in schwierigen Zeiten, während der Pandemie, gestartet sind, haben beide Angebote gut funktioniert. Man kommt da mit einer schwarzen Null heraus.“

Im kommenden Jahr könnte ein Kaiabschnitt am Treidelweg zur Verfügung stehen

Auch Projektleiter Dennis Schonvogel von Belle Etage Public sieht den Beachclub nicht als Eintagsfliege, sondern möchte den Binnenhafen-Strandbetrieb weiterführen. Ob dies im kommenden Jahr noch an derselben Stelle möglich ist, werde sich zeigen: „Wir werden im Herbst Gespräche mit dem Bezirk aufnehmen“, sagt er. Dann könnten womöglich an einigen Wochenenden auch Konzerte stattfinden, wie es zunächst schon für diese Saison geplant war. In diesem Sommer habe es dafür kein grünes Licht vom Bezirk gegeben – „wir waren zu spät dran“, sagt Schonvogel.

Im kommenden Jahr könnte – nach jahrelangen Verzögerungen – vielleicht ein Kaiabschnitt am Treidelweg zur Verfügung stehen. Noch in diesem Sommer soll die Fläche ausgeschrieben werden, potenzielle Betreiber können sich dann um sie bewerben. Frühestens 2023 oder eine Saison später soll dort ein Beachclub entstehen, der auf viele Jahre und nicht nur auf einen Sommer ausgelegt ist. Dass Harburg weiterhin darauf wartet, zeigt der Erfolg der Interims-Version.