Hamburg. Yvonne Nische (SPD) steht in der Freikarten-Affäre im Visier der Staatsanwaltschaft. Ihre Ernennung zur Amtsleiterin ist gestoppt.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt offiziell gegen Yvonne Nische (SPD), designierte Bezirksamtsleiterin von Hamburg-Nord, im Zusammenhang mit der Freikarten-Affäre des Rollings-Stones-Konzertes. Wie das Abendblatt weiter erfuhr, ist auch das Ernennungsverfahren zur Leiterin des Bezirksamtes deshalb ausgesetzt.

„Es läuft ein Ermittlungsverfahren wegen Vorteilsannahme und Vorteilsgewährung“, sagt Carsten Rinio, Sprecher der Staatsanwaltschaft. „Gegenstand des Verfahrens sind die Vorwürfe der unzulässigen Annahme und Weitergabe von Freikarten für das Rolling-Stones-Konzert in Hamburg im vergangenen Jahr.“

Nisches Ernennung zur Bezirkschefin ausgesetzt

Damit dürfe eine offizielle Ernennung Nisches durch den Senat erst einmal auf Eis liegen. „Vor dem Hintergrund der laufenden staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen ist das Ernennungsverfahren für die Bezirksamtsleitung in Hamburg-Nord derzeit ausgesetzt“, sagt die für das Ernennungsverfahren zuständige Finanzbehörde auf Nachfrage. „Die Vertretungsregelung und damit auch die vollumfängliche Handlungsfähigkeit der Bezirksamtsleitung in Nord ist jedoch weiterhin gewährleistet.“

Grundsätzlich handele es sich bei der Ernennung von Bezirksamtsleitungen um beamtenrechtliche Vorgänge, deren Prüfung unterschiedlich lange Zeit in Anspruch nehmen kann. Zu einzelnen personalrechtlichen Fragen könne keine Auskunft gegeben werden.

Nische hatte noch vor Kurzem dem Abendblatt gegenüber bestritten, dass gegen sie ermittelt werde. Ob sie zu dem Zeitpunkt noch nichts von den Ermittlungen wusste, ist noch unklar. Sie war für eine Stellungnahme noch nicht zu erreichen.