Hamburg. Sneaker, Herrenmode und exotische Speisen: Zahlreiche neue Läden und Lokale ziehen in das Einkaufszentrum an der Binnenalster.
Eine ganze Reihe neuer Läden und Restaurants ziehen in die Europa Passage an der Binnenalster. Ob seltene Sneaker oder exotische Speisen, in Hamburgs prominentestem Shoppingcenter tut sich derzeit einiges. Ähnlich wie im Elbe-Einkaufszentrum im Westen der Stadt werden zahlreiche Flächen neu belegt.
Das neue Angebot umfasst Mode, aber auch Kulinarisches: Wer sich den Einkauf mit einem heißen Churro versüßen will oder den kleinen Hunger verspürt auf Dumplings, die asiatischen Teigtaschen, wird in der Europa Passage künftig fündig.
Europa Passage: Das Einkaufszentrum in der Hamburger City setzt auf Restaurants
Immerhin, sagt Centermanager Jörg Harengerd, ist die Europa Passage in Sachen Food Court auch das erfolgreichste Einkaufszentrum der Betreibergruppe ECE, und zwar bundesweit. Die Breite des Angebots etwa im sogenannten Food Sky im Obergeschoss wird aktuell erneut größer – man ist in Hamburg weit davon entfernt, auf immer nur den gleichen Mix aus Pizza, Pommes und Pasta zu setzen.
So werden im Kichi Kichi (ehemals Kinneloa im 1. Obergeschoss) künftig Hot-Pot-Spezialitäten angeboten. Dabei dreht sich alles um eine aromatische Brühe und frische Zutaten wie Pilze oder Meeresfrüchte, die am Tisch im Topf gegart werden.
Einkaufszentrum in der Innenstadt: Neue Lokale eröffnen im „Food Sky“
Ebenfalls exotisch: Das Rainbow Dumplings ersetzt das Sushi Bravocado. Letzteres war nicht wirklich erfolgreich und gibt auf. Nun will der neue Betreiber die Gäste mit kleinen gefüllten Teigtaschen überzeugen.
Als Neuzugang kommt in Kürze zudem das Carlos Sombrosa ins Obergeschoss. Der Anbieter von Burritos, Quesadillas und den in Fett gebackenen süßen Stangen namens Churros setzt auf Spezialitäten aus Mexiko. Diese wurden schon zuvor auf der Fläche angeboten, allerdings unter dem Namen Gecko.
Europa Passage: Händler laut Centermanager zufrieden mit Umsatz
Seit Dezember bietet zudem Alis Gemüse Kebap den Klassiker in der Teigtasche an, allerdings mit besonders viel Grünzeug. Das Konzept mit teilweise veganen und vegetarischen Speisen ist aus Berlin bekannt. In der Hauptstadt bilden sich oft lange Schlangen vor dem Imbiss.
Auch wenn viele neue Restaurants einziehen, das Verhältnis von Gastronomie und Geschäften bleibe gleich, so Centermanager Harengerd über die Europa Passage mit ihren gut 120 Läden. Es gebe keine Verschiebung zu mehr Esslokalen. Immerhin hätten sich auch etliche seiner Mieter aus dem klassischen Handel in den vergangenen Monaten über sehr gute Umsätze freuen können, weiß der 52-Jährige. Und das trotz der immer wieder beklagten Konsumflaute, angesichts von Inflation und globalen Unsicherheiten.
Shopping: Neue Läden für Mode und Schuhe ziehen in das Einkaufszentrum
Als neue Einzelhändler in der Passage erwarten die Kunden ganz verschiedene Läden: Das Geschäft Biotech Nahrungsergänzungsmittel bietet ebenfalls Essbares, aber Produkte zum Mitnehmen. Es richtet sich an Sportler, die eine spezielle Kost zum Training und Muskelaufbau wünschen. Der Laden übernimmt die Fläche von SuRolls im Untergeschoss.
Für klassische Mode steht künftig der neue Shop von Olymp. Speziell Männer auf der Suche nach einem Hemd werden bei dem Ausstatter fündig. Das Geschäft eröffnet auf der Fläche des Regenmodeanbieters Rains und wird neben dem angeschlagenen Unternehmen Wormland eine weitere Anlaufstelle bieten für Herrenkleidung.
Einkaufen in Hamburg: Valued bietet ausgefallene Sneaker, Only & Sons Herrenmode
Das Konzept Valued kommt ganz neu nach Hamburg. Bisher nur in Frankfurt vertreten ist der Anbieter von Sneakern. Hier geht es um seltenere und ausgefallene Exemplare, etwas anders also als beim Vormieter Sidestep.
Gerade neu eröffnet hat zudem Only & Sons mit Männermode. Der Laden ersetzt das Geschäft von Hallhuber. Ende Mai 2023 hatte die Hallhuber-Geschäftsführung Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Der Onlineshop war bereits seit Juli nicht erreichbar, auch die Filialen der Modemarke wurden nach und nach geschlossen.
Pop-up-Store aus der Ukraine – Modenschau mit Designerstücken geplant
Auch Pop-up-Stores, also Geschäfte, die nur zeitlich begrenzt ihr Sortiment anbieten, haben in dem Einkaufszentrum eröffnet. Auf der ehemaligen Schuh-Kay-Fläche sind der Alma Keramikladen und der Multi Brand Ukrainian Fashion Shop eingezogen. Wie der Name andeutet, bietet das Geschäft in der Europa Passage Mode und Accessoires aus der Ukraine an.
Hier wird auf ausgefallene Kleider gesetzt, oft aus edlen Materialien wie Kaschmir. In den nächsten Monaten plant das Einkaufszentrum auch eine Modenschau, um die oft handgenähten Stücke verschiedener Designer aus dem kriegsgebeutelten Land dem Publikum im größeren Rahmen zu präsentieren.
Shoppingcenter in der Hamburger City: Leerstand ist überschaubar
Der Leerstand sei mit drei kleineren Ladenflächen überschaubar, so Harengerd zur wirtschaftlichen Lage des Centers. Ein Wasserschaden habe zu zwischenzeitlich nicht genutzten Geschäften in der Passage geführt.
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Damit ist die Situation dort offenbar besser als in der nahen Mönckebergstraße, wo es mit Sportcheck und Karstadt etliche Sorgenkinder im Handel gibt und für die spätestens mit der Eröffnung des Westfield Hamburg-Überseequartiers in der HafenCity weitere große Konkurrenz da sein wird.
Europa Passage in der Innenstadt: Weitere Neueröffnung ist noch geheim
Bereits seit Monaten steht in der Europa Passage allerdings die größere Fläche eines ehemaligen Eiscafés leer. Hier wurde schon ein neuer Mieter gefunden, dessen Namen noch geheim bleiben muss. Nur so viel: Es soll einiges in die 400 Quadratmeter große Fläche investiert werden.
Harengerd kann noch nicht sagen, wann die Kunden hier wieder auf offene Türen statt auf abgeklebte Fenster treffen werden. Denn derzeit lasse die Genehmigung der Stadt für den Umbau noch auf sich warten.