Hamburg. Mitte Oktober sollen Anwohner über die Unterkunft in einem Mehrfamilienhaus informiert werden. Wie die neuen Planungen aussehen.
Nach Abschluss der Bauarbeiten in etwa einem halben Jahr, so die Planungen der Hamburger Sozialbehörde, sollen in das Wohnhaus an der Bismarckstraße 77–79 in Eimsbüttel bis zu 30 unbegleitete männliche Flüchtlinge ziehen. Nun stellt die Behörde die konkreten Pläne erstmals der Öffentlichkeit vor.
An der Bismarckstraße neben der Grundschule an der Isebek wird im Erdgeschoss eine neue sogenannte Clearingstelle Erstversorgung entstehen. In dem Gebäudekomplex gibt es 33 Einheiten, größtenteils Eigentumswohnungen. „Diese Einrichtung bietet unbegleiteten minderjährigen Ausländerinnen und Ausländern (kurz: UMA) einen Wohnort, an dem sie sich von den Anstrengungen ihrer Flucht erholen und für sich eine Perspektive in Deutschland entwickeln können“, heißt es in einem Flyer, der in diesen Tagen in der Nachbarschaft verteilt werden soll.
Flüchtlinge an der Bismarckstraße in Hamburg: Die 30 Flüchtlinge sind 14 bis 17 Jahre alt
Die Jugendlichen, die an der Bismarckstraße einziehen sollen, sind laut Sozialbehörde 14 bis 17 Jahre alt und kommen aus unterschiedlichen Ländern. Der größte Teil flieht aus Afghanistan, Syrien und der Ukraine. In dem Flyer steht allerdings nicht, dass es – so wie laut der bisherigen offiziellen Angaben – ausschließlich männliche Jugendliche sind, die dort wohnen werden.
Bislang gingen die Planungen davon aus, dass die Flüchtlinge dort im Spätherbst einziehen sollen. Nun verzögert sich der Einzug der Jugendlichen. „Der Bezug ist abhängig vom Verlauf der in Kürze beginnenden Bauarbeiten, die vermutlich sechs Monate in Anspruch nehmen werden“, so ein Behördensprecher gegenüber dem Abendblatt. Damit ziehen die Flüchtlinge frühestens im Frühjahr 2025 ein.
Derzeit steigen die Zahlen der in Hamburg ankommenden Flüchtlinge, gleichzeitig hat die Stadt Schwierigkeiten, überhaupt Wohnraum für eine Anschlussunterbringung zu finden. Darum werden die Minderjährigen an der Bismarckstraße voraussichtlich rund acht Monate in der Einrichtung leben. „In dieser Zeit erarbeiten unsere Fachkräfte mit ihnen zusammen individuelle Perspektiven“, so die Behörde.
Eimsbüttel: Nachts gibt es einen Sicherheitsdienst in der Flüchtlingsunterkunft an der Bismarckstraße
Sozialpädagogische Fachkräfte und qualifiziertes Personal sollen sich um die Betreuung der Minderjährigen kümmern. Zudem werden unterstützend Sprach- und Kulturmittler vor Ort sein, die mit ihren Sprachkenntnissen die Kommunikation erleichtern und auf die Bedürfnisse der Jugendlichen eingehen können.
In der Nacht soll stets ein Sozialpädagoge im Dienst und vor Ort sein. Zusätzlich ist während der Nachtbereitschaft ein Sicherheitsdienst anwesend.
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Zu Beginn der Planungen hatten die direkten Nachbarn erst aus dem Abendblatt von den Plänen der Sozialbehörde erfahren. Die Behörde versucht nun, die künftigen Anwohner zu integrieren und fordert interessierte Eimsbütteler auf, sich die Einrichtung nach der Eröffnung direkt anzuschauen. „Kommen Sie gern persönlich vorbei und lernen Sie uns und unsere Arbeit vor Ort kennen, sobald wir eröffnet haben. Sollten Sie Interesse haben, uns ehrenamtlich zu unterstützen, würden wir uns sehr freuen! Sprechen Sie uns gern an“, heißt es.
Flüchtlinge in Hamburg: Am 15. Oktober informiert die Behörde die Eimsbütteler
Die Jugendlichen sollen auch psychologisch betreut werden, nach ihrer Zeit in der Clearingstelle erhalten sie eine Anschlussbetreuung in einer Jugendhilfeeinrichtung – diese freien Träger sind bekanntermaßen bereits jetzt häufig ausgelastet.
Am Dienstag, 15. Oktober, können sich Interessierte im Hamburg-Haus, Doormannsweg 12, Kleiner Saal, von 18 bis 20 Uhr genauer informieren. Wer bereits jetzt Kontakt zur Behörde aufnehmen möchte, kann sich an den Landesbetrieb Erziehung und Beratung wenden: Hans-Peter Steinhöfel, hanspeter.steinhoefel@leb.hamburg.de, Tel: 040 428 15 45 01 oder Anna Deutschmann, anna.deutschmann@leb.hamburg.de, Tel: 040 428 15 45 1.