Hamburg. Die Unterbringung für 30 Minderjährige sollte eigentlich im Herbst fertig sein. Doch immer wieder werden Termine verschoben.
Bis zu 30 unbegleitete minderjährige männliche Flüchtlinge sollen in einem Wohnhaus an der Bismarckstraße in Eimsbüttel untergebracht werden. Geplant war der Einzug im Spätherbst dieses Jahres. Doch Termine, um den Eimsbüttelern die genauen Pläne vorzustellen, werden immer wieder verschoben.
Erst hießt es vonseiten der Sozialbehörde, dass es noch vor den Sommerferien im Juli eine öffentliche Informationsveranstaltung geben soll, dann wurde dieser Termin auf Anfang August verschoben. Ein neuer Termin steht nun gar nicht mehr fest. Auf der öffentlichen Infoveranstaltung wollten Behördenvertreter Anwohnern, Nachbarn und Interessierten die genauen Pläne vorstellen.
Flüchtlinge in Hamburg: Derzeit wird die Statik des Hauses an der Bismarckstraße überprüft
„Zum jetzigen Stand kann ich nichts Näheres berichten, auch nicht zum Zeitplan“, so eine Sprecherin der zuständigen Sozialbehörde. „Aktuell warten wir auf die Überprüfung eines Statik-Gutachtens.“
Die geplante Unterkunft, die offizielle Bezeichnung ist Clearingstelle Erstversorgung, ist im Erdgeschoss des mehrgeschossigen Gebäudes Bismarckstraße 77–79 vorgesehen, in unmittelbarer Nähe zum Isebekkanal und der Grundschule An der Isebek. Die 645 Quadratmeter große Fläche wurde vorher für Bürozwecke genutzt, so hatte die AOK Rheinland dort eine Geschäftsstelle.
Verwirrung gab es, weil die unmittelbaren Nachbarn erst aus dem Abendblatt über die Unterkunft erfahren hatten und nicht von der Behörde vorab informiert worden waren. In dem Gebäudekomplex gibt es 33 Wohnungen, größtenteils Eigentumswohnungen. Anscheinend hält die Sozialbehörde nach wie vor an dem Vorhaben fest, dort 30 männliche Flüchtlinge aus Ländern wie Syrien oder Marokko unterzubringen. Zuvor waren im Erdgeschoss eigentlich weitere Eigentumswohnungen geplant.
Hamburg sucht in der ganzen Stadt nach möglichen Unterkünften für Flüchtlinge
Die Stadt Hamburg steht angesichts des starken Zustroms von Geflüchteten unter hohem Druck, Unterkünfte für geflüchtete Menschen zu organisieren. „Unabhängig von der Realisierung der Bismarckstraße 77/79 sind wir weiterhin im gesamten Stadtgebiet auf der Suche nach weiteren Standorten zur Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten“, so eine Behördensprecherin. So plant die Sozialbehörde in Barmbek-Nord den Bau einer neuen Flüchtlingsunterkunft für bis zu 400 Menschen.
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Und es wird voraussichtlich auch in diesem Jahr dazu kommen, dass junge Flüchtlinge wieder provisorisch auf dem Gelände des Kinder- und Jugendnotdienstes an der Feuerbergstraße untergebracht werden müssen. „Wir bereiten uns darauf vor, dass wir im Herbst notfalls auch wieder die Turnhalle nutzen oder Zelte aufstellen müssen, und wir denken darüber nach, weitere Einrichtungen zu eröffnen.“