Die 30 minderjährigen, männlichen Bewohner sollen unter anderem aus der Ukraine, Marokko und Syrien kommen. So werden sie betreut.
- 30 Flüchtlinge sollen in ein bekanntes Stadthaus an der Bismarckstraße ziehen
- Es handelt sich bei der Gruppe um unbegleitete minderjährige Männer
- So werden sie in dem Wohnhaus am Isebekkanal in Eimsbüttel betreut
Bis zu 30 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sollen in ein Wohnhaus an der Bismarckstraße in Eimsbüttel untergebracht werden. Die Laufzeit des Standorts ist auf 20 Jahre ausgerichtet, mit der Möglichkeit, diese zweimal um jeweils zehn Jahre zu verlängern. Das bestätigt die Sozialbehörde. In Hamburg werden weiterhin dringend Unterkünfte für Flüchtlinge benötigt.
Die geplante Unterkunft, die offizielle Bezeichnung ist Clearingstelle Erstversorgung, ist im Erdgeschoss des mehrgeschossigen Gebäudes Bismarckstraße 77–79 vorgesehen, in unmittelbarer Nähe zum Isebekkanal. Die 645 Quadratmeter große Fläche wurde vorher für Bürozwecke genutzt, so hatte die AOK Rheinland dort eine Geschäftsstelle.
Flüchtlinge Hamburg: Wohnhaus in Eimsbüttel wird zunächst kernsaniert
Der Eigentümer wird die Räume entsprechend für die jungen, ausschließlich männlichen Flüchtlinge umbauen lassen. Weil das Haus aus dem Jahr 1922 denkmalgeschützt ist, musste das Denkmalschutzamt den Umbau vorab gestatten. Über die Umbaukosten und die Höhe der Miete macht die zuständige Sozialbehörde keine Angaben.
Das Gebäude soll umfassend kernsaniert werden, das Grundstück wird einen Zaun bekommen, sodass es räumlich von den umliegenden Wegen und Grundstücken abgetrennt wird. Die Bewohner werden in 15 Doppelzimmern leben, zusätzlich sind Büroräume, eine Gemeinschaftsküche, Badezimmer sowie Aufenthalts- und Schulräume vorgesehen. In den großen Wohn- und Essbereichen der Wohnungen sind soziale Angebote für die Jugendlichen geplant.
Flüchtlinge sollen laut Sozialbehörde im Spätherbst einziehen
Wolfgang Arnhold, Sprecher der zuständigen Sozialbehörde, macht deutlich, warum die Kinder und Jugendlichen dort unterkommen müssen: „Die kontinuierlich hohen Neuzugänge an unbegleiteten minderjährigen Ausländern nach Hamburg machen dies erforderlich.“
Voraussichtlich im Spätherbst dieses Jahres sollen die ersten Bewohner einziehen. Wer genau dort untergebracht wird, lässt sich jetzt noch nicht sagen. Arnhold: „Mit Blick auf das Lagebild Flüchtlinge kommen aktuell die meisten unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge aus Afghanistan, Marokko, Somalia, Syrien und der Ukraine.“
Flüchtlinge in Eimsbüttel: Je ein Pädagoge kümmert sich um drei Bewohner
Fachkräfte werden sich nach Angaben der zuständigen Sozialbehörde rund um die Uhr um die Bewohner kümmern. Ein Mitarbeiter soll jeweils drei Flüchtlinge betreuen. „In den Einrichtungen ist pädagogisch qualifiziertes Personal beschäftigt, das mit psychiatrischen und therapeutischen Fachkräften sowie – je nach Bedarf – auch anderen Kooperationspartnern eng zusammenarbeitet“, so Wolfgang Arnhold. Zum Betreuungsteam gehören Sprach- sowie Kulturmittler, eine hauswirtschaftliche Fachkraft sowie eine Nachtaufsicht.
Die minderjährigen Flüchtlinge werden erfahrungsgemäß im Schnitt acht Monate bleiben, bevor ein Wechsel in eine Einrichtung an einem anderen Ort erfolgt. Gegebenenfalls können sie dann auch an ihre nachgereisten Eltern übergeben werden oder in ihre Heimat zurückkehren.
Flüchtlinge Hamburg: Eimsbüttel biete gute Bedingungen durch Sportvereine
Der Standort in Eimsbüttel sei besonders geeignet, so Behördensprecher Arnhold: „Aufgrund des Standorts in einer Wohngegend befindet sich im näheren Umfeld eine gute sozialräumliche Infrastruktur.“
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Die minderjährigen unbegleiteten Ausländer könnten etwa in fußläufiger Entfernung verschiedene Sportvereine wie den ETV besuchen und dort unter anderem Fußball oder Beachvolleyball spielen. Auch der Sportverein SC Victoria ist in der Nähe, genau wie das Kaifu-Bad, das gerade die Freibadsaison eröffnet hat.