Hamburg. Die Pumpenanlage im Grindelpark wird erweitert. Dafür müssen Bäume weichen. Warum sie nicht alle ersetzt werden.
- Hintergrund: die Verlegung der 4,7 Kilometer langen Fernwärmetrasse – sie endet am Grindelberg.
- 5,60 Meter hohes, sieben Meter breites und elf Meter langes Pumpengebäude geplant.
- 23 Bäume dürfen gefällt werden: Ursprünglich im Park ohnehin weniger Bäume vorgesehen.
Die Verlegung der 4,7 Kilometer langen Fernwärmetrasse vom Haferweg in Altona bis zum Grindel sorgt nicht nur für Straßensperrungen wie an der Osterstraße. Auch andere sichtbare Auswirkungen haben die Arbeiten. Zum Beispiel im Grindelpark hinter dem Bezirksamt Eimsbüttel in Harvestehude: Hier müssen 23 Bäume gefällt werden.
Es geht nicht ohne Einschränkungen, wenn die großen Rohre für den Transport der klimafreundlichen Fernwärme mit einem Durchmesser von bis zu 90 Zentimetern unter der Erde verlegt werden. Und die Nachfrage der Hamburger nach einem Anschluss an die Fernwärme nimmt weiter zu. Und bis 2030 will Hamburg den Ausstieg aus der Kohle vollzogen haben. Die neue Trasse wird Fernwärme aus dem Energiepark Hafen in Richtung Eppendorf und Eimsbüttel transportieren und dort verteilen.
Hamburg-Harvestehude: „Grindelpark entspricht nicht mehr dem ursprünglichen Gartendenkmal“
Im kommenden Frühjahr sollen die Arbeiten zur Pumpstation beginnen. Diese liegt direkt im denkmalgeschützten Grindelpark hinter den Grindelhochhäusern. Die unterirdischen Pumpen leiten das Heizwasser durch das Verteilersystem. Eine bereits bestehende Pumpstation im Grindelpark muss dafür erweitert werden. Oberirdisch ist dann ein 5,60 Meter hohes, sieben Meter breites und elf Meter langes Gebäude zu sehen.
Vor dem Baustart wird der Boden genau untersucht, auch nach Kampfmitteln aus dem Zweiten Weltkrieg. Das 35 mal 40 Meter große Baufeld mit der Pumpstation muss außerdem frei von Pflanzen sein.
„Allerdings ist auf dem Areal im Laufe der Jahrzehnte ein Wildwuchs an Bäumen und Sträuchern entstanden, das nicht mehr dem ursprünglichen Gartendenkmal entspricht“, sagt Bettina Schwarz von den Hamburger Energiewerken. Außerdem seien viele Bäume brüchig, haben Sturmschäden oder sind abgestorben. Das hat eine Bewertung der Bäume gemäß Hamburger Baumschutzverordnung ergeben.
Fernwärme für Eimsbüttel: Für die größere Pumpstation müssen 23 Bäume weichen
„Jeder einzelne Baum wurde von einem Gutachter eingestuft“, sagt Bettina Schwarz. Das Ergebnis: 23 Bäume dürfen für die Bauarbeiten gefällt werden. Bäume, die das Gartendenkmal prägen, bleiben erhalten. Bevor die Arbeiten beginnen, wurde auch der Brutvogelbestand genau kartiert. Dabei kam heraus: In dem Gebiet gibt es keine seltenen Vögel.
Die Baumfällarbeiten starten Ende Oktober. „Wir stellen den Grindelpark in Anlehnung an die ursprüngliche Gartenplanung wieder her, die Anforderungen des Naturschutzes werden berücksichtigt. Es wird auch Ersatzpflanzungen an anderen Orten geben“, so Bettina Schwarz. Klar ist aber: „Es werden nur wenige Bäume neu gepflanzt, da die damalige Gartenplanung nur wenige Bäume vorsah.“
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Auf dem Areal der Pumpstation können außerdem keine Bäume gepflanzt werden, da es hier keinen ausreichenden Raum für Baumwurzeln gibt.