Hamburg. Wo essen die Gastronomen der Hansestadt selbst am liebsten? Von schnellen Burgern über Gourmet-Tipps sind auch Überraschungen dabei.

  • Tagtäglich servieren die Spitzenköche Hamburgs ihren Gästen leckere Gerichte.
  • Uns haben sie verraten, wo sie in ihrer Freizeit am liebsten essen.
  • Teuer sein müssen die Restaurants für die Gastronomen nicht.

Sie sind die Spitzenköche Hamburgs, teils ausgezeichnet mit einem, zwei oder gar drei (Kevin Fehling!) der begehrten Michelin-Sterne. Ihre Restaurants sind beliebt bei den Gästen, fehlen in kaum einem Restaurant-Ranking, Reservierungen für einen Wunschtermin sind oft Monate im Voraus erforderlich.

Doch wo essen die Starköche selbst, wenn sie mal einen freien Tag haben und nicht zu Hause am Herd stehen wollen? Einige Gastronomen verraten ihre teils überraschenden Geheimtipps.

Restaurant Hamburg: Kevin Fehling vom The Table isst gerne chinesisch

Kevin Fehling ist und bleibt Hamburgs einziger Drei-Sterne-Koch, sein Restaurant The Table in der HafenCity mit dem langen, geschwungenen Tisch, an dem bis zu 20 Gäste Platz finden, wird nicht nur von Hamburgern, sondern von Genießern aus der ganzen Welt besucht. Und der 47 Jahre alte Küchenchef selbst? Er schätzt ein charmantes, chinesisches Restaurant in zentraler Lage. „Ich gehe gern mal zu Herr He“, verrät Kevin Fehling dem Hamburger Abendblatt.

Das chinesische Lokal an der Ernst-Merck-Straße in der Nähe des Hamburger Hauptbahnhofs ist bekannt für Dim Sum, gedämpfte Spezialitäten, und Klassiker der kantonesischen Küche wie halbe gebratene Ente (ca. 20 Euro).

Zwei-Sterne-Koch Thomas Imbusch und Sophie Lehmann vom 100/200 schätzen tolle Gastgeber wie im Nikkei Nine, essen mit den Kindern aber auch gern einen guten Burger.
Zwei-Sterne-Koch Thomas Imbusch und Sophie Lehmann vom 100/200 schätzen tolle Gastgeber wie im Nikkei Nine, essen mit den Kindern aber auch gern einen guten Burger. © FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez

Zwei-Sterne-Koch Thomas Imbusch und Partnerin Sophie Lehmann, die gemeinsam das 100/200 in einem ehemaligen Industrie-Loft an den Elbbrücken betreiben und es in die Liste der „50 weltweit besten Restaurants“ geschafft haben, schätzen für eine „Date Night“ das Nikkei Nine im Souterrain des Hotels Vier Jahreszeiten. „Grundsätzlich gehen wir am liebsten dorthin, wo es tolle Gastgeber gibt“, sagt Sophie Lehmann. Für den „schnellen Hunger“ und mit Kindern seien die Filialen von Dulf‘s Burger (Gertigstraße, Karolinenstraße, Eimsbütteler Chaussee) immer ein Volltreffer.

Stefan Faeth
Sternekoch Stefan Fäth betreibt das Jellyfish in Eimsbüttel. Fisch isst der Hamburger aber auch gern mal bei Mitbewerbern. © picture alliance / Eibner-Pressefoto | Eibner-Pressefoto

Sternekoch Stefan Fäth, der das Jellyfish in Eimsbüttel führt, isst Fisch auch gern mal beim Mitbewerber: Im Rive am Hafen kehrt er gern mal mit Blick auf die Elbe ein. „Mein anderer Favorit ist das Hygge im Landhaus Flottbek. Gemütliche Atmosphäre, gute Küche, ein schöner Ort für einen Abend mit Freunden.“ Das 3-Gang-Überraschungsmenü kostet 45 Euro.

Betreiber vom Restaurant Rive am Hamburger Hafen gehen zum Thailänder

Tja, und die Betreiber des Rive? Wohin gehen Yvonne Tschebull und Ehemann Alexander, die vor allem für ihr österreichisches Restaurant im Levantehaus bekannt sind? „Wir lieben das Jing Jing am Waterloohain.“ In der kleinen Industriehalle in Eimsbüttel wird authentische thailändische Küche serviert, die Currys kosten zwischen 15 und 20 Euro.

TV-Koch Thomas Sampl, Macher der Hobenköök im Oberhafen und auf Gut Karlshöhe, mag das neue Le big TamTam im Hamburger Hanseviertel.
TV-Koch Thomas Sampl, Macher der Hobenköök im Oberhafen und auf Gut Karlshöhe, mag das neue Le big TamTam im Hamburger Hanseviertel. © Roland Magunia/Funke Foto Services | Roland Magunia

TV-Koch Thomas Sampl, bekannt aus dem NDR-Format „Visite“ und Macher der Hobenköök-Restaurants im Oberhafen und auf Gut Karlshöhe, schwört auf den Feuerdrachen by klinkerbar an der Clemens-Schultz-Straße auf St. Pauli. Dort gibt es unter anderem Kopfsalat vom Grill (14 Euro) oder auch eine ganze Artischocke mit Safran und Koriander (15 Euro), was ganz nach dem Geschmack von Gemüse-Fan Sampl ist.

Restaurant Hamburg: TV-Koch geht gerne ins Le big TamTam im Hanseviertel

„Ehrlich gesagt gehe ich aber auch total gern mal ins neue Le big TamTam im Hanseviertel“, sagt Sampl. Miguel Zaldívar serviert dort unter dem Namen Miguelez einen Mix aus mexikanischem Streetfood und traditioneller Küche. „Super lecker, und man isst da nicht überteuert.“

Mary-Ann und Dennis Kwong führen das beliebte Dim Sum Haus am Hauptbahnhof. Bei ihnen essen Sterneköche aus ganz Deutschland. Doch wo gehen die Kwongs selbst gern essen?
Mary-Ann und Dennis Kwong führen das beliebte Dim Sum Haus am Hauptbahnhof. Bei ihnen essen Sterneköche aus ganz Deutschland. Doch wo gehen die Kwongs selbst gern essen? © Michael Rauhe / FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

Dennis Kwong, in dessen Dim Sum Haus an der Kirchenallee Sterneköche aus ganz Deutschland inkognito lunchen, schätzt mit seiner Frau Mary-Ann auch mal ein ehrliches Steak. „Dafür gehen wir gern ins Theo‘s im Hotel Grand Elysée“, sagt der Gastronom, der mit seiner Frau in der TV-Show „Höhle der Löwen“ erfolgreich war.

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Und für eine richtig gute Nudel geht es mit der ganzen Familie zur Batu Noodle Society auf die Schanze (Eimsbütteler Straße 1). Hier gibt es Nudel-Hauptgerichte zwischen 17 und 20 Euro. „Leichtes Essen, entspannte Atmosphäre. Ja, ich unterstütze den Laden –, und zwar aus vollem Herzen. Was das Team da leistet, ist unkompliziert und lecker.“