Hamburg. Gastronom Thomas Sampl von der Hobenköök hat sein Konzept verändert. Was die Gründe sind und was die Gäste im Oberhafen jetzt erwartet.

  • Die Zeiten seien für viele Gastronomen „wirtschaftlich schwierig“, sagt Thomas Sampl.
  • An drei Abenden bittet die Hobenköök Gäste jetzt an die neue „Naturwein-Bar“.
  • Personalsituation sei „stabil“: Im Oberhafen fängt neuer Küchenchef an.

Für die Restaurants in Hamburg sei die EM 2024 alles andere als ein Volltreffer gewesen, sagt Gastronom Thomas Sampl. In seiner Hobenköök, einer Fusion aus Restaurant und Markthalle in der HafenCity, habe er an manchen EM-Abenden gerade einmal 25 Gäste bewirtet: „Und ich habe Platz für bis zu 200.“

Überhaupt seien die Zeiten für Gastronomen wirtschaftlich schwierig, gibt TV-Koch Sampl zu, der regelmäßig in der NDR-Sendung „Visite“ Gesundes zubereitet. „Die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent macht uns zu schaffen, und in unserer Markthalle haben wir schmerzlich beobachtet, dass sich das Einkaufsverhalten verändert hat.“

Restaurant Hamburg: Kunden kaufen eher beim Discounter als in der Markthalle, so der TV-Koch

Rund 3000 „handverlesene Produkte“ aus mehr als 250 Manufakturen und bäuerlichen Betrieben aus der Region sind in der Markthalle im Oberhafen erhältlich. „Natürlich haben diese Produkte ihren Wert“, sagt Thomas Sampl. „Aber ich sehe verstärkt, dass die Menschen verständlicherweise aufs Geld schauen und seit der Corona-Pandemie doch noch mal eher beim Discounter einkaufen.“

Deshalb hat der Koch, der auch auf Gut Karlshöhe eine Hobenköök betreibt, sein Konzept im Oberhafen jetzt verändert: Aus der Selbstbedienungs-Markthalle wurde ein „Marktplatz“, auf dem die Kunden tatsächlich bedient werden. „Ein bisschen Wochenmarkt in klein“, sagt Sampl. Außerdem gebe es dieses Marktangebot nur donnerstags, freitags und sonnabends.

Hobenköök im Hamburger Oberhafen: Neues Konzept mit „Naturwein-Bar“

Neu ist auch die „Naturwein-Bar“, die ebenfalls an diesen drei Tagen bis jeweils 22 Uhr geöffnet ist. „Wir haben dort 35 Plätze, und bisher wird die Bar gut angenommen. Wir bieten ja auch kleine Gerichte an, zum Beispiel Rindertatar oder eine schöne Käseauswahl zum Wein“, sagt Thomas Sampl, der in seinen Restaurants immer schon ausschließlich auf Bio-Weine gesetzt hat. 2000 verschiedene Posten habe er im Angebot, er kaufe seine Weine nur von Winzern, die er kenne.

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Auch die Personalsituation sei „stabil“, sagt Thomas Sampl. Für Karlshöhe habe er jetzt einen neuen Restaurantleiter gefunden, für die Hobenköök im Oberhafen aller Voraussicht nach einen neuen Küchenchef. „Die Zeiten sind herausfordernd, aber ich bin zuversichtlich, dass das Jahr jetzt besser weitergeht, als es begonnen hat“, sagt der umtriebige Gastronom.