Hamburg. Die Straße in Eimsbüttel wird ein halbes Jahr lang Einbahnstraße und soll fahrrad- und fußgängerfreundlicher werden. Das ist geplant.
- Verspätet startet Mitte November der Umbau der Bundesstraße in Eimsbüttel.
- Bundesstraße wird ein halbes Jahr lang zur Einbahnstraße.
- 69 Parkplätze fallen für den fahrrad- und fußgängerfreundlichen Umbau weg.
Etwas verspätet starten Mitte November Umbaumaßnahmen an der Bundesstraße in Hamburg-Eimsbüttel: Die viel befahrene Straße soll fahrrad- und fußgängerfreundlicher werden. Ursprünglich sollte es schon im Sommer losgehen.
Die geplanten Arbeiten im Rahmen des Projektes „Bundesstraße Mitte“ sollen auf einer Länge von etwa 700 Metern zwischen Kippingstraße und Rentzelstraße bis Ende des Jahres umgesetzt werden. Die Maßnahme ist Teil des hamburgweiten „Bündnisses für den Rad- und Fußverkehr“, die Arbeiten dauern rund ein halbes Jahr und kosten knapp zwei Millionen Euro.
Eimsbüttel: Die Bundesstraße wird ein halbes Jahr lang zur Einbahnstraße
Während der Bauphase wird es zu Verkehrseinschränkungen kommen: Der Auto- und Radverkehr wird stadteinwärts in der überwiegenden Bauzeit als Einbahnstraße mit Mischverkehr geführt. Stadtauswärts werden für den Kfz-Verkehr über die Schröderstiftstraße und für den Radverkehr über Grindelallee und Bogenstraße Umleitungen beschildert. Die Buslinie X35 wird in beiden Richtungen während der gesamten Bauzeit über die Grindelallee umgeleitet.
„Die Baumaßnahme ist in ihrem Aufwand vergleichsweise gering, die verkehrliche Situation wird nicht groß verändert“, so Kay Becker, Sprecher des Bezirksamtes Eimsbüttel.
Das ist geplant: Die Fahrbahnen (je eine pro Richtung wie bisher) werden ein Stück auf sechs Meter verringert, statt Schrägparken wird das Längsparken angeordnet – so wie bereits in Hoheluft-Ost oder Hoheluft-West, zum Ärger einiger Anwohner. Der Radverkehr wird durchgängig auf Radfahrstreifen auf der Straße geführt, der dadurch gewonnene Platz wird den Fußgängern zugeschlagen, so der Bezirksamtssprecher.
Die Gehwege werden breiter und barrierefrei gebaut. Denn derzeit werde der Radverkehr teilweise auf den Gehwegen und teilweise auf der Straße geführt. Kay Becker: „Die Radwege sind zum Teil nur einen Meter breit, die Gehwege haben keine abgesenkten Borde und taktile Streifen.“
Parkplatznot: Durch den Umbau fallen 67 Stellplätze in dem Bereich weg
Durch die Neuordnung der Parkplätze in Längsparken fallen insgesamt 67 Parkplätze weg. Das Bezirksamt Eimsbüttel sieht das aber nicht als Problem. Denn: Da sich die Bundesstraße in einem Bewohnerparkgebiet befindet, sei das Parken von Auswärtigen bereits eingeschränkt und der Parkdruck ohnehin verringert. „Im Bereich Rentzelstraße und Beim Schlump gibt es nur wenige Anwohner, die Universität als Hauptanlieger verfügt über Parkplätze auf eigenem Grund“, so Kay Becker.
Ein Grund für die Neuordnung zugunsten von Fahrradfahrern und Fußgängern sind auch die zwei Grundschulen, sieben weiterführende Schulen und Einrichtungen der Universität im unmittelbaren Umfeld.
Parkplätze: CDU fordert für die Autofahrer eine Quartiersgarage
„Die Bundesstraße hat für den Radverkehr als Bezirksroute B eine besondere Bedeutung“, so Kay Becker. Diese Bezirksroute beginnt am Alsterufer in Rotherbaum und führt über die Moorweidenstraße und die Bundesstraße bis zur Osterstraße. Die Bezirksroute bindet den Campus Bundesstraße der Universität Hamburg an und stellt ebenfalls eine Verbindung zwischen den Velorouten 2, 3 und 4 her.
Die CDU im Bezirk Eimsbüttel begrüßt grundsätzlich eine Umgestaltung von Straßen, um den Fahrradverkehr weiter zu fördern. Allerdings seien auch viele Anwohner auf ihr Auto angewiesen, und man müsse diesen Nachbarn im Gegenzug andere Parkmöglichkeiten bieten, wenn Parkplätze wegfallen, so Thomas Thomsen von den Christdemokraten. „Quartiersgaragen können eine Lösung darstellen. Bei der Neugestaltung von Quartieren sind solche Mobilitätshubs nicht unüblich“, so Thomsen.
Denn Autofahrer, die sich ohne Quartiersgaragen um Stellplätze bemühen, haben es schwer: Die Betreiber von Tiefgaragen führen zum Teil lange Wartelisten.
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Außerdem sei eine Quartiersgarage ein wesentlicher Bestandteil des Uni-Verkehrskonzeptes gewesen. Die Christdemokraten fordern die Bezirksamtsleiterin Sonja Böseler daher in einem Antrag im Kerngebietsausschuss erneut auf, sich noch stärker auf die Suche nach einem möglichen Investor zu machen, der eine solche Quartiersgarage betreiben könnte.
Eimsbüttel: Bislang gibt es keine Investoren für Quartiersgaragen
Die Idee, die Parkplatzsuche in vielen Vierteln in Eimsbüttel durch Quartiersgaragen zu erleichtern, kommt seit Jahren immer wieder auf die Tagesordnung. Bislang aber blieb die Suche nach einem dafür nötigen Geldgeber erfolglos.
Thomas Thomsen: „Der Wegfall von 67 Parkplätzen kann ohne eine Kompensation durch eine Quartiersgarage in dem dicht besiedelten Stadtteil nicht folgenlos bleiben und akzeptiert werden.“ Sollte keine Quartiersgarage eingerichtet werden, müsste das Uni-Verkehrskonzept überplant werden.