Hamburg. Durch den fahrradfreundlichen Umbau von Straßen fallen sehr viele Parkplätze weg. Eine alte Forderung wird jetzt wieder aktuell.
Es ist ein dauerhaftes Streitthema in Hamburg: der Abbau von Parkplätzen. Durch Umbauarbeiten an Straßen sind im vergangenen Jahr 797 Parkplätze in der Stadt weggefallen, weitere 936 werden laut Senat im kommenden Jahr verloren gehen. Der Grund sind häufig Baumaßnahmen zugunsten des Radverkehrs.
In Hamburg-Eimsbüttel wird deshalb eine alte Idee wieder hochaktuell: der Bau einer Quartiersgarage. Dafür setzt sich die CDU-Fraktion im Bezirk ein – und fordert die Verwaltung auf, sich aktiv an der Suche nach einem Investor zu machen.
Hamburg-Eimsbüttel: In diesen Straßen fallen demnächst Parkplätze weg
In dem Bezirk wurden in der Vergangenheit zahlreiche Stellplätze abgebaut, die Rothenbaumchaussee in Rotherbaum und Harvestehude zählt mit 71 weggefallenen Parkplätzen in 2023 zu den Spitzenreitern in ganz Hamburg, gefolgt von der Gneisenaustraße in Hoheluft-West, in der 63 Stellplätze zugunsten von breiteren Fußwegen und mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder abgebaut wurden.
Auch in diesem Jahr werden weitere Parkplätze in Eimsbüttel verschwinden: Die Mansteinstraße in Hoheluft-West wird zu einer Tempo 30 Zone. Fahrradbügel werden eingebaut sowie barrierefreie Querungsmöglichkeiten und Bushaltestellen. Die Sillemstraße zwischen Hellkamp und Sartoriusstraße in Eimsbüttel wird als Teil der Veloroute 2 ausgebaut.
In beiden Fällen fallen Parkplätze weg, im Bereich der Sillemstraße fallen 40 Prozent der 212 Parkplätze weg, zusätzlich kommen vier barrierefreie Stellflächen und fünf zeitlich beschränkte Lieferzonen hinzu.
Weitere 50 Parkplätze werden nach Auskunft des Bezirksamts zudem an der Bundesstraße abgebaut.
Verkehr Hamburg: 126 Parkplätze fallen im Bereich Sillemstraße weg
Weil eine Idee die Parkplatzsuche in vielen Vierteln in Hamburg-Eimsbüttel erleichtern könnte, kommt sie seit Jahren immer wieder auf die Tagesordnung: Nun fordern die Christdemokraten in der Bezirksversammlung Eimsbüttel erneut eine Quartiersgarage unter dem Sportplatz des Vereins HEBCan der Tornquiststraße.
Seit neun Jahren schon gibt es die Idee, dass eine solche öffentliche Parkgarage den Parkdruck mindern könnte. Möglich seien bis zu 200 Stellplätze. Zuletzt wurde zum Bau einer Tiefgarage eine Wirtschaftlichkeitsprüfung durch die Sprinkenhof GmbH durchgeführt, die allerdings eine wirtschaftliche Umsetzung ausschloss, heißt es aus dem Bezirksamt Eimsbüttel.
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Die CDU lässt nicht locker und fordert die Verwaltung in einem Antrag erneut auf, sich aktiv auf die Suche nach einem Investor zu machen, der eine solche Quartiersgarage baut.
Eimsbüttel: Quartiersgaragen sollen Parkdruck im Bezirk lindern
„In dem eng bebauten Stadtteil gibt es bereits seit vielen Jahren einen erheblichen Parkdruck. Beim Umbau der Osterstraße sind um die 100 Parkplätze ersatzlos abgebaut worden. Danach sind durch diverse kleinere Baumaßnahmen in der Folge weitere Parkplätze im öffentlichen Raum weggefallen. Es ist wichtig, die Mobilität für alle Bevölkerungsgruppen sicherzustellen“, heißt es in dem Antrag.
Der wachsende Parkdruck könne gut durch Quartiersgaragen kompensiert werden.