Bergedorf. 1975 steht der erste Maibaum auf dem Bergedorfer Markt, steigen 700 Tauben auf und feiern Tausende mit Howard Carpendale
Es soll auch ohne die Hilfe der „großen Mutterstadt“ gehen: Vom 1. bis 11. Mai 1975 will das einst eigenständige Bergedorf 700 JahreStadtrechte feiern, auf Plätzen, Straßen, Sportplätzen und in Gaststätten. Doch schon im Februar wird bekannt, dass Bergedorf bloß 10.000 Mark bereitstellen kann, auf Hilfe aus Hamburg nicht zu hoffen ist. So ruft Bezirksamtsleiter Wilhelm Lindemann (FDP) die Bürger dazu auf, finanziell und praktisch mitzuhelfen, damit das Fest im Mai gelingt.
Dass auch Bergedorfs Mäzen Kurt A. Körber das Bergedorfer Stadtfest unterstützt, verwundert wenig, wenn er offenbar auch mit „parteipolitischen Motiven“ zu kämpfen hat. So schreibt der Industrielle in der Bergedorfer Zeitung, „die jetzigen Bürgerinitiativen äußern sich leider nur noch vornehmlich negativ mit Protestdemonstrationen und Mahnungen an den Staat, mehr für uns zu tun. Das ist zwar legitimes Bürgerrecht. Doch ist die eigennützige Einseitigkeit bedauerlich“. Es möge doch mehr an das Gemeinwohl gedacht und weniger Misstrauen verbreitet werden: „So ist die Klischeevorstellung offenbar unausrottbar, durch die Steuerabzugsfähigkeit von Stiftungsgeldern könne man Gewinn erzielen. Das ist natürlich purer Unsinn“, schreibt Körber. Mindestens die Hälfte der Summe müsse der Stifter aus der eigenen Tasche bezahlen: „Es ist wirklich ein schwieriges Geschäft, Gutes zu tun.“
Der Verkauf von „wertvollen Biergläsern“ soll finanziell helfen
Doch durchaus engagieren sich manche Bergedorfer auch uneigennützig. So will das Funk-Taxi Bergedorf mit zehn Wagen Bewohner eines Alten- und Pflegeheims kostenlos zum Jubiläumsfest fahren. Viele Ideen steuern die City-Partner bei, die erstmals einen Maibaum auf dem Bergedorfer Markt aufstellen, dazu das Bergedorfer Puzzle-Spiel verkaufen und „wertvolle Biergläser“. Der Juwelier Jean Koch bietet sogar ein „funkelndes Preisausschreiben“ an und setzt 700 echte Brillanten auf ein Wachsmodell: Wer das richtige Gewicht des Kunstwerks erraten kann, gewinnt einen Diamanten im Wert von 700 Mark.
Schließlich kann Oberamtsrat Fred Schulze, von 1965 bis 1991 Chef des Wirtschafts- und Ordnungsamtes, ein großes Festprogramm vorstellen – samt Jahrhundertlauf am Vatertag durch das Bergedorfer Gehölz, wo auch die Frischlinge im Wildschweingehege zu bestaunen sind, dazu das TSG-Kinderballett und ein Treffen von Motoryachten im Serrahnbecken, Wettfahrten des Kanu- und des Ruderclubs und ein Blumenmarkt am Hafen. Beim Frühlingsmarkt auf dem Frascatiplatz steigen 700 Tauben in die Luft.
Absoluter Höhepunkt der Jubiläumstage ist der Jahrhundertball der Bergedorfer Zeitung in der Fachhochschule Lohbrügge: Es spielen am 10. Mai 1975 die Hamburger Bigband Studiker und die Jazzer der Blackbirds of Paradise sowie Musikerin Su Kramer, die ihre neue Langspielplatte „Lampenfieber“ vorstellt und von Autogrammjägern umlagert wird. Dass aber mindestens 3500 statt der erwarteten 2000 Gäste kommen und 18 Mark Eintritt bezahlen, ist vor allem dem Südafrikaner Howard Carpendale zu verdanken, wie einen Tag später in der Bergedorfer Zeitung steht: „Er brach das Eis und riß die Bergedorfer zu Beifallsstürmen hin: Howard Carpendale hatte großen Erfolg mit der Interpretation von Rock-Hits aus Elvis-Presley-Zeiten.“
Nun hatte die bz die Schirmherrschaft für den Ball übernommen und an dem Tanzabend drei Klappräder verlost. Indes verschwiegen die Journalisten auch nicht, dass die Organisatoren offensichtlich überfordert waren. So war die Finkenwerder Fischerecke schnell geplündert: „Schon weit vor Mitternacht gab es bloß noch Rollmöpse und Scampis (drei Stücke mit Mayonaise) zu 7,50 DM.“ Doch vor allem die Tontechniker hatten Stress, so die bz: „Am schlimmsten: die völlig unzureichende Beschallung des riesigen Raumes. Die Bands benutzten ihre eigenen, viel zu schwachen Verstärkeranlagen. Die hervorragende hauseigene, die auch den letzten Winkel erreicht, lag brach.“
Hier sei eingeschoben, dass im selben Jahr Hans Herbert Böhrs, bekannt aus der Fernsehserie Bananas, beschließt, die seit 20 Jahren in der Kunsthochschule Lerchenfeld beheimatete, berüchtigte Faschingsfete nach Bergedorf zu verlegen: 1976 wird LiLaBe drei Tage lang mit etwa 23.000 Besuchern und viel lauter Musik in Lohbrügge gefeiert.
Karten für die Bürgerbühne gibt‘s im Restaurant Senator
Doch zurück zur 700-Jahr-Feier, die auch im Festzelt auf der Schlosswiese zu Musik und einem Prominenten-Stammtisch einlädt. Neben einem Oldtimer-Korso des ADAC gibt es noch viel mehr Belustigungen: eine Ausstellung der berühmten alten Bergedorf-Postkarten in der Volksbank, ein Schaulaufen des Eis- und Rollsportvereins mit Kunstrad-Vorführungen (leider bei Regen) sowie ein Sing- und Tanzspiel mit der Lohbrügger Bürgerbühne, für das im Restaurant Senator (bei Penndorf) Eintrittskarten zu 4 Mark verkauft werden. Dazu versuchen sich 200 Bergedorfer beim Bogenschießen mit dem Schützenverein im Schlosspark.
Auf dem Bergedorfer Marktplatz bauen die Vierländer (in alter Tracht) täglich ihre zünftigen Stände auf. Es gibt Auftritte von Verlanner Speeldeel, Frauenchor Liederkranz und im Schlosshof einen Jazzfrühschoppen mit den Jailbirds, der Häftlingsband aus Santa Fu. Um auf 700 Jahre zu kommen, müsse er jedoch einige Musikerkollegen wegschicken, witzelt der Bandleader: „Wir haben zusammen nämlich ein paar Jahre mehr auf dem Buckel.“
All die ganze Feierei konnte zum Glück auch noch jener Mann verfolgen, der 1927 das berühmte Bergedorfer Wappen mit seinen drei Eichen geschaffen hat: der Künstler, Maler, Grafiker und Zeichner Max Lobusch. In jungen Jahren hatte er in Berlin gelebt, dort Banknoten, Briefmarkern und Briefköpfe für den Reichspräsidenten Hindenburg entworfen.
Nachdem er 1947 in Bergedorf sesshaft wurde, entstand auch die Bildmappe „Liebes altes Bergedorf“ und eine Mappe mit Holzschnitten aus den Vierlanden. Stolz war er zudem darauf, Ehrenbürger von Texas zu sein. Er erhielt sogar eine Auszeichnung „für besondere Verdienste um die Pflege der Kontakte zwischen Deutschen diesseits und jenseits des Atlantiks“. Zu gern trug er seinen breitkrempigen Stetson-Hut – bis die Bergedorfer Zeitung am 11. Dezember 1975 seinen Tod mit 73 Jahren vermelden musste.
Jetzt geht es um die Stadtgeschichte
Die bz veröffentlicht eine 38-seitige Sonderbeilage mit der Geschichte der Stadt – vielfach fußend auf den Recherchen des Heimatforschers und Zeichners Martin Knorr: Er trug zusammen, dass das Kirchspiel und der Ort selber wesentlich älter sind, 1182 zum Herzogtum Sachsen gehörten, 1202 dänisch wurden und 1225 wieder unter die Herrschaft der Sachsenherzöge kamen.
Bergedorf als Stadt lässt sich historisch mit dem Siegel Herzog Johann I. verbriefen, der am 1. März 1275 „aus gutem und freien Willen“ das Stadtrecht vergab und laut Urkunde jährlich zehn Hamburger Mark für diese Unabhängigkeit forderte. Auf dem Siegel sitzt er hoch zu Ross und trägt den damals neuartigen eisernen Topfhelm mit schmalen Augenschlitzen und Nasenschutz. Das „Opdido Berierdorp“, wie es in der lateinischen Urkunde genannt wird, war von nun an eine Stadt, wird aber bis ins 19. Jahrhundert hinein Städtchen genannt.
1305 macht Herzog Johann II. die Burg Bergedorp zu seinem ständigen Wohnsitz. Alsbald aber ist das Herzogtum zu klein und in dauernden Geldnöten: Bergedorf wird zunächst an Holstein, dann an Lübeck verpfändet. Politische Wirren und das Raubrittertum prägten das späte Mittelalter.
Die Entdeckung als Wallfahrtsort
1374 ist vermerkt, dass Bergedorf zum Wallfahrtsort geworden ist, denn seit etwa 100 Jahren steht in der Nähe der heutigen Brinkschule eine „Kapelle zum heiligen Kreuz“, die von Gläubigern aus nah und fern besucht wird, die von ihren Krankheiten geheilt oder von ihren Sünden erlöst werden wollen. Im Gegenzug indes müssen die Pilger für die Priester Lebensmittel auf eine Waage legen. Diese „Bergedorfer Wallfahrt“ dauert bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts. Schon 1544 wird vermerkt, dass die Kapelle an der Beek nach der Reformation verfällt.
Doch 1703 werden unterhalb des Gojenbergs einige Quellen entdeckt, von denen sich schnell die Nachricht verbreitet, sie seien heilkräftig. Zu den Heilquellen strömen allerlei „mit Gebrechen und Flüssen behaftete Leute“, um durch Trinken und Baden Genesung zu finden. Es ensteht in der heutigen Holtenklinker Straße ein starker Badebetrieb, zum Eintritt muss jeder einen Dukaten in einen Kasten werfen.
Bergedorf wird „beiderstädtisch“
Am 12. Juli 1420 wird das Städtchen Bergedorf vom Söldnerheer der beiden Städte Hamburg und Lübeck gestürmt, eingenommen und zum Teil niedergebrannt. Fünf Tage dauert die Belagerung des Bergedorfer Schlosses mit 800 Gewappneten und 1000 Schützen, bis es am 17. Juli schließlich an die Bürgermeister beider Hansestädte übergeben wird. Am 23. August schließlich wird durch den Friedensvertrag zu Perleberg beschlossen, dass Bergedorf, die Vierlande, Geesthacht und der halbe Sachsenwald fortan „beiderstädtisch“ werden, sich die Hansestädte alle vier Jahre in der Herrschaft abwechseln.
Um nicht die komplette Stadtgeschichte zu wiederholen, so seien hier fortan einige nette Anekdoten erzählt, wie etwa aus dem Jahr 1457, als sich der Burghauptmann über die Bergedorfer beschwert: „Es sind bloß arme Leute und haben alle keine Waffen. Sie haben auch keinen Torschließer im Sachsentor und halten weder Tag noch Nacht Wache.“
1602 Bau des neuen Holstentors am Serrahnwehr
1518 werden in Bergedorf 46 größere Wohnhäuser mit Viehställen gezählt. Rechnet man je Haushalt mit sieben bis zehn Personen, so ergibt das etwa 400 bis 500 Einwohner. 1580 will Graf Adolph von Holstein die Oberbille von Trittau bis Bergedorf schiffbar machen. Im Verlauf dieses Vorhabens kommt es zu einem kleinen Grenzkrieg zwischen Holstein und Bergedorf: Der Reinbeker Amtsmann lässt eine Schanze in der Nähe des heutigen Bahndammes anlegen und den Mühlendamm durchstechen, was mit einem zweistündigen Artilleriefeuer von den Wällen des Schlosses beantwortet wird.
1601 wird das alte Holstentor bei der Kornwassermühle wegen Baufälligkeit abgerissen, im folgenden Jahr wird das neue Tor am Serrahnwehr errichtet. Zu der Zeit gibt es nach dem Steuerregister bereits 131 Wohnhäuser in Bergedorf. Die Bewohner begrüßen fürstliche Herrschaften mit Salutschüssen von den Wällen, doch der Pulververbrauch sei zu groß, ermahnt Lübeck und ordnet an, mit dem Pulver sparsamer umzugehen. 1641 will der neue Besitzer der Loh- und Kupfermühle auch noch eine Pulvermühle anlegen, das wird ihm aber von den Bergedorfern wegen „äußerster Leibes- und Lebensgefahr“ verboten.
Noch immer fehlt ein Rathaus
1622 ist Bergedorf schon 345 Jahre Stadt, hat aber immer noch kein Rathaus. Abgesehen von Gerichtsverhandlungen, zunächst unter freiem Himmel auf dem Kirchhof, spielen sich Verwaltungshandlungen im Wohnhaus des Bürgermeisters ab. Ein Unglück schließlich schürt Hoffnung: Schon seit 1594 sollen die Häuser nicht mehr mit Stroh und Reet gedeckt werden, lieber mit Dachziegeln. Doch am 17. Juni 1621 bricht in der Nähe des Sachsentors 47 ein großes Feuer aus, das etwa 30 Häuser in Asche legt.
Nun soll also Platz sein für ein Rathaus samt Ratskeller „als Zierde der Stadt“. Doch der Bergedorfer Rat muss noch lange auf eine Genehmigung seiner „Herrschaft“ warten und zwischenzeitlich im Schloss arbeiten. Erst 1925 kommt die Messtorffsche Villa an der Wentorfer Straße in den Besitz der Stadt und wird nach umfangreichem Umbau 1927 für nun 18.000 Bürger als Rathaus eingeweiht – ganze 652 Jahre, nachdem Bergedorf die Stadtrechte erhalten hatte.
Nach und nach soll es feiner zugehen im Bille-Städtchen: 1743 bekommt Bergedorf eine neue Gassenordnung, wonach die Hauptgasse, das Sachsentor, eine Pflasterung erhält, Linden gesetzt werden und zudem befohlen wird, die Misthaufen vor den Häusern zu entfernen. Aber es bleibt auch derbe: 1756 wird auf dem Markt ein steinerner Pranger aufgestellt, zu dem Verurteilte von Soldaten der Bergedorfer Bürgerwehr geführt werden. Mit nacktem Oberkörper und emporgehobenen Armen werden sie am Pfahl festgeschnallt und von einem Fronknecht bestraft. Hat dieser mit einer Rute 18 Schläge getan, nimmt er eine andere. Für dieses Spektakel wurden Handwerksgesellen und Schüler schon um 11 Uhr freigestellt, um auch der Jugend das abschreckende Beispiel zu zeigen.
1789 beläuft sich nach einer Volkszählung die Zahl der Einwohner auf 1942 Seelen, die meisten sind Krämer, betreiben Ackerbau und Viehzucht oder verschiffen Holz aus dem Sachsenwald nach Hamburg. Sie sind froh, als 1813 die Franzosen abmarschieren, nachdem sie sieben Jahre lang Bergedorf besetzt hielten und drei Bille-Brücken zerstört hatten – nun werden sie von Schweden und Russen vertrieben.
Friedhof auf dem Gojenberg wird angelegt
Inzwischen befinden sich in Bergedorf 327 Wohnhäuser mit 450 Haushaltungen, so eine Zählung von 1829. Mit der Cholera-Epidemie mag man seine Toten nicht mehr mitten in der Stadt, auf dem nur 2900 Quadratmeter großen Begräbnisplatz bei der Kirche beerdigen: Die Stadtverwaltung kauft für 300 Mark einen Acker auf dem Gojenberg, bei der heutigen St. Michael Kirche.
Um 1830 hat Bergedorf schon rund 2000 Einwohner, 39 Wirte und neun Brantweinbrennereien, die vornehmlich vom Fremdenverkehr leben. Mit dem neuen Villenviertel der Zugezogenen blüht auch der Einzelhandel auf, etwa mit dem Farbenhandel Zeyn (1783 gegründet) und der Holzhandlung Behr (1820), mit der Bäckerei H. Erdmann (1825) und der Weinhandlung von Have (1868).
Moderne Öllaternen vor dem Schloss sorgen für Licht
Von 1838 an sollte nicht nur der Mond allein dafür zuständig sein, den Bergedorfer Spätheimkehrern Licht zu spenden. Man beschließt, sechs Öllaternen vor dem Schloss aufzustellen, wobei der Laternenanzünder verpflichtet ist, in einem Büchlein aufzuschreiben, wann er sie anzündet und wann wieder löscht. Auch über den Ölverbrauch ist Buch zu führen. Schon wenige Jahre später, 1856, sollten 16 Gaslaternen in der Großen Straße (heute Sachsentor) aufgestellt werden.
1842 wird der Eisenbahnbetrieb aufgenommen, fahren anfangs fünf Züge von Bergedorf nach Hamburg und zurück. Die Fahrt in der zweiten Klasse kostet werktags acht und sonntags zwölf Schillinge. Ein Schilling entspricht dem Wert von nunmehr zwölf Pfennig.
Die erste Wasserleitung wird verlegt
1867 verkauft Lübeck seinen Anteil am Städtchen Bergedorf für lumpige 200.000 preußische Taler an Hamburg. Nun ist die 447 Jahre dauernde „beiderstädtische Zeit“ vorbei. Die Stelle des Amtsverwalters wird durch den Hamburger Landherrn ersetzt. Am 1. Januar 1868 ist die feierliche Übergabe Bergedorfs an Hamburg im Schloss.
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Und der Fortschritt wächst rasant, vor allem mit Bürgermeister Ernst Mantius: Er ließ für die damals etwa 5200 Einwohner das städtische Elektrizitätswerk bauen, Straßen pflastern und gründete eine erste Müllabfuhr. 1885 wird in Bergedorf zudem die erste Wasserleitung gelegt, entsteht das Wasserwerk an der Bille am Möörckenweg.
Nach 663 Jahren ist es vorbei mit dem Bergedorfer Stadtrecht
1937 werden durch das Großhamburg-Gesetz die preußischen Dörfer Lohbrügge und Sande eingemeindet. Genau ein Jahr später, am 1. April 1938, verliert Bergedorf nach 663 Jahren sein Stadtrecht und wird als Stadtbezirk Hamburg völlig in die Verwaltung der Hansestadt eingegliedert.
Seinen vorerst letzten internationalen Ruhm erfährt das Bille-Städtchen im Jahr 1975: Zum 50. Treffen des Bergedorfer Gesprächskreises im Schloss ist Bundeskanzler Helmut Schmidt als Referent eingeladen. Fortan indes wird der Gesprächskreis in der Bundeshauptstadt Bonn tagen – und bis heute als außenpolitisches Experten-Gremium unter dem Dach der Körber-Stiftung in Berlin.