Bergedorf. Von Bergedorf aus romantische Schlösser samt prachtvoller Parkanlage erkunden – wo sich ein Besuch derzeit besonders lohnt.
Häufig fährt man nur achtlos an ihnen vorbei, dabei gibt es doch so vieles zu entdecken. Norddeutschland hat eine Fülle an schönen Burgen und Schlössern. Wer also noch ein Ausflugsziel für das Frühjahr sucht, der wird schnell fündig. Denn nach der Winterpause beginnt nun auf vielen Burgen und Schlössern wieder die Touristen-Saison. Gehen Sie also mit unserem Bergedorf-Blog „Volkers Welt“ auf Entdeckertour.
0 Kilometer von Bergedorf: Schloss Bergedorf
Die Geschichte des einzigen erhaltenen Schlosses auf Hamburger Stadtgebiet reicht zurück bis ins 14. Jahrhundert. In die Geschichte eingegangen ist die Erstürmung des Bergedorfer Schlosses im Jahr 1420 durch die vereinten Truppen der Hansestädte Hamburg und Lübeck, die so Bergedorf samt der Vierlanden und Geesthacht vom Herzogtum Sachsen-Lauenburg eroberten. Das Schloss mit dem Museum für Bergedorf und die Vierlande ist dienstags bis sonntags jeweils von 11 bis 17 Uhr geöffnet (Bergedorfer Schlossstraße 4).
4 Kilometer von Bergedorf: Schloss Reinbek
Deutlich jünger als sein Pendant in Bergedorf ist das Schloss Reinbek, an dessen Platz ursprünglich ein Kloster stand, das im 16. Jahrhundert von Lübecker Truppen zerstört wurde. Von 1572 bis 1576 ließ Herzog Adolf I. von Schleswig-Holstein-Gottorf das Schloss Reinbek als Jagdschloss für ausgedehnte Touren durch den Sachsenwald errichten. Er war aber nur selten da, da sich seine Besitzungen ansonsten im Raum um Schleswig konzentrierten und Reinbek lediglich eine Enklave bildete. Das im Stil der niederländischen Renaissance gehaltene Schloss beherbergt wechselnde Kulturausstellungen und ist mittwochs bis sonntags jeweils von 10 bis 17 Uhr geöffnet (Schloßstraße 5).
24 Kilometer von Bergedorf: Schloss Ahrensburg
Luxuriös begann Ausgangs des 16. Jahrhunderts die Geschichte des Ahrensburger Schlosses. Heinrich Rantzau (1526-1598), Statthalter des dänischen Königs für die Herzogtümer Schleswig und Holstein, beschrieb es als „einen mit unbeschreiblichen Kosten errichteten Bau, dessen Räume mit Gold und Silber bekleidet waren“. Das Schloss Ahrensburg war als Herrenhaus für die Familie Rantzau gedacht, die zum Holsteiner Uradel gehört. Erster Besitzer war Peter Rantzau (1535-1602), ein Cousin Heinrich Rantzaus und Berater des dänischen Königs. Zuvor hatte dort eine Burg gestanden, deren Überreste beim Bau wiederverwendet wurden.
Filmfreunde kennen das wunderschöne Schloss Ahrensburg vor allem als Schauplatz des Edgar-Wallace-Films „Der grüne Bogenschütze“, mit Gert Fröbe, Karin Dor, Eddie Arendt, Klaus-Jürgen Wussow und vielen anderen deutschen Filmgrößen der damaligen Zeit. Die Außenaufnahmen wurden von Oktober 1960 bis Januar 1961 am Schloss gedreht, alle Innenaufnahmen entstanden allerdings im Studio Wandsbek. Im Film zu sehen ist auch der heute als Kulturzentrum genutzte Marstall vis-à-vis des Schlosses. Geöffnet ist das Ahrensburger Schloss jeden Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Sonnabend und Sonntag von 11 bis 17 Uhr (Lübecker Straße 1).
93 Kilometer von Bergedorf: Schloss Schwerin
Ein echtes Märchenschloss, malerisch am Schweriner See gelegen. Es liegt auf einer kleinen Insel, auf der schon im Winter 941/942 eine erste Burganlage errichtet wurde. Das heutige um einen fünfeckigen Hof errichtete Schloss entstand dann im 16. und 17. Jahrhundert. Geöffnet dienstags bis sonntags 10 bis 18 Uhr, Lennéstraße 1.
141 Kilometer von Bergedorf: Schloss Herrenhausen
Noch so ein Klassiker, der norddeutschen Schlösser. In diesem Fall sogar im wörtlichen Sinne, denn das ursprünglich barocke Schloss bei Hannover wurde im 19. Jahrhundert im klassischen Stil umgebaut. Allerdings brannte es im Zweiten Weltkrieg ab. Was wir heute sehen, ist die Neuerrichtung aus den Jahren 2011 bis 2013. Ein Spaziergang durch die prachtvollen Herrenhäuser Gärten lohnt aber allemal. Geöffnet täglich 11 bis 18 Uhr. Herrenhäuser Straße 4.
176 Kilometer von Bergedorf: Schloss Bückeburg
Ein echter Geheimtipp: Schloss Bückeburg liegt mitten im Stadtzentrum und ist trotzdem idyllisch gelegen. Die Geschichte des Stammsitzes des Hauses Schaumburg-Lippe reicht zurück bis ins Jahr 1304. Freunde des Pferdesports finden unmittelbar gegenüber des Schlosses die einzige Hofreitschule Deutschlands. Die Fürstliche Hofreitschule ist dienstags bis sonntags jeweils ab 11 Uhr geöffnet, das Schloss selbst bereits ab 10 Uhr (Schlossplatz 1). Am letzten Juli- und ersten August-Wochenende ist ein großes Mittelalterfest zu Gast in Bückeburg. Wer also Ruhe sucht, sollte diese Wochenenden meiden.
178 Kilometer von Bergedorf: Schloss Glücksburg
Das schönste Schloss des Nordens steht an der Flensburger Förde. Die Geschichte des malerischen Wasserschlosses inmitten eines Sees begann mit dem Bau eines Klosters in den Jahren 1209 und 1210, in dem viele Jahrhunderte lang Mönche lebten. Auf den Ruinen des Klosters entstand dann ab 1582 das Schloss Glücksburg, das dem dänischen Königshaus als Sommerresidenz diente. Das Schloss ist im Moment täglich von 11 bis 16 Uhr geöffnet, ab Mai dann von 11 bis 17 Uhr.
197 Kilometer von Bergedorf: Kaiserpfalz Goslar
Zum Schluss noch die einzige Burg in der Zusammenstellung, die Kaiserpfalz in Goslar mit ihrer über 1000 Jahre alten Geschichte. Hier residierten bedeutende Könige und Kaiser wie Heinrich V. (1081-1125), der unter anderem dadurch in die Geschichte einging, dass er einen Aufstand gegen seinen eigenen Vater Heinrich IV. (1050-1106) anführte und im Jahr 1111 den Papst gefangen setzte, um seine Kaiserkrönung zu erzwingen, was auch gelang. Auch Kaiser Friedrich I., genannt Barbarossa (1122-1190), residierte hier. Die Öffnungszeiten sind dienstags bis sonntags 10 bis 17 Uhr, Kaiserbleek 6.